Forscher entdecken neues Gen für erblichen Darmkrebs

2016-08-01 Neues Gen entdecktWenn es zur starken Polypenbildung im Dickdarm kommt, entwickelt sich daraus unbehandelt mit hoher Wahrscheinlichkeit Darmkrebs. Oft liegt dem massenhaften Auftreten von Polypen eine erbliche Ursache zugrunde; die Erkrankung kann dann in bestimmten Familien gehäuft auftreten. Unter Federführung von Humangenetikern des Universitätsklinikums Bonn entdeckte ein Forscherteam bei Patienten Erbgutveränderungen im MSH3-Gen und identifizierte damit eine neue seltene Form des erblichen Darmkrebses. Die Ergebnisse wurden jetzt im „American Journal of Human Genetics“ veröffentlicht. Dickdarmpolypen wachsen als pilzförmige Geschwülste aus der Schleimhaut und werden einige Millimeter bis Zentimeter groß. Sie sind gutartig und verursachen meistens keine Beschwerden – allerdings können sie zu bösartigen Tumoren (Darmkrebs) entarten. Treten besonders viele Polypen im Dickdarm auf, sprechen Ärzte von „Polyposis“. Wissenschaftler haben bereits mehrere Gene entdeckt, die mit einer Polyposis zusammenhängen. „Rund ein Drittel der von der Erkrankung betroffenen Familien weist jedoch keine Auffälligkeiten in diesen Genen  auf“, sagt Prof. Dr. Stefan Aretz, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Bonn. Deshalb müsse es noch mehr Gene geben, die an der Polypenbildung im Darm beteiligt sind. Lesen Sie hier weiter.

Foto (v.li.n.re.): Dr. Ronja Adam, Prof. Dr. Stefan Aretz und Dr. Isabel Spier von der Arbeitsgruppe „Familiärer Darmkrebs“ am Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Bonn. Foto: Andreas Stein/Humangenetik

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