Heidesheim: Zoar-Veranstaltungsreihe erfolgreich fortgesetzt

2018-08-15 Zoar Vortrag Dr. Wörns 01Eine Kooperation des Evangelischen Diakoniewerks Zoar mit der Stiftung LebensBlicke führte zu der Idee, eine Veranstaltungsreihe zur Darmkrebsvorsoge ins Leben zu rufen. Welches Ziel verbanden die Ideengeber, Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, und Zoar-Direktor Peter Kaiser (im Bild rechts) damit? „Auch hier geht es um Gleichberechtigung und Teilhabe“, sagt Kaiser. „Menschen mit Beeinträchtigung sollten ebenfalls Zugang zu wichtigen Informationen der Gesundheitsvorsorge erhalten, und das in möglichst einfacher Sprache.“ Gesagt, getan! Der Startschuss für die Veranstaltungsreihe „Darmkrebsvorsorge für alle“ fand  in der Zoar-Einrichtung „Wohnen am Ebertpark“ in Ludwigshafen statt, der zweite Informationsvortrag am Standort Kaiserslautern und der dritte Vortrag stieß jetzt am Zoar-Standort Heidesheim, wo Regionalleiterin Monja Seckler-Classen (Bildmitte) die Teilnehmer herzlich begrüßte, auf großes Interesse. Die Erläuterungen zum wichtigen Gesundheitsthema gab PD Dr. Marcus-Alexander Wörns, Leitender Oberarzt im Bereich Gastroenterologie und Hepatologie an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin in Mainz und Regionalbeauftragter der Stiftung LebensBlicke (im Bild links).

Im Rahmen dieser Informationsveranstaltungen ging es schwerpunktmäßig um Vorsorge und Früherkennung. Was kann jeder vorbeugend tun, um diese Tumor-Erkrankung zu vermeiden? Wie schützt man sich, wenn in der Familie bereits Krebserkrankungen vorlagen und demnach ein familiäres Risiko aufgrund einer erblichen Prädestinierung besteht?

2018-08-15 Zoar Vortrag Dr. WörnsGute Heilungschancen im frühen Stadium

„75 Prozent aller Menschen, die Darmkrebs bekommen, gehören keiner Risikogruppe an. Sie sind rein zufällig und nicht vorhersehbar von dieser Krankheit betroffen“, erklärte Dr. Marcus-Alexander Wörns den interessierten Zuhörern. Gerade deswegen sei die Vorsorge bei der Prävention dieses Krankheitsbilds so wichtig. „Vermeiden statt leiden ist allenthalben möglich, vorausgesetzt, die Gewebeauffälligkeit wird in einem frühen Stadium entdeckt.“ Die gutartige Geschwulst (Polyp) im Dickdarm wachse diffus und benötige meist über zehn Jahre, um zu einem bösartigen Tumor zu werden, so Wörns. Genug Zeit also, um Früherkennungs- und Heilungschancen einen realistischen Raum zu geben. „Keine Krebsart kommt häufiger vor als der Darmkrebs“, berichtete der Oberarzt der Mainzer Klinik weiter. 62.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr daran. 26.000 Menschen sterben im Verlauf der Krankheit. Das sind  vierzig Prozent. Im Bereich der Aufklärungsarbeit gebe es demnach immer noch viel zu tun, so Wörns, und lobte die stetigen Bemühungen der Stiftung LebensBlicke in Hinblick auf die Darmkrebsvorsorge für alle. Er wiederholte: „Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, senkt das Risiko zu erkranken deutlich“. Damit treffe man eine informierte Entscheidung.

Wichtige Funktion als Multiplikatoren

Mit einem gesunden Lebensstil kann man dazu beitragen, nicht zu erkranken. Maß halten, sei wichtig. Die konkreten Tipps lauten: „Gesunde Ernährung, kein Übergewicht, Sport und Bewegung, auf Rauchen verzichten, Alkohol in Maßen, ausreichend Schlaf und die Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrnehmen“. Zoar-Direktor Peter Kaiser sprach von dem großen Vorteil dieser Kooperation mit der Stiftung LebensBlicke. Denn: Darmkrebs geht uns alle an, gerade auch ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung. Jeder, der sich informieren lasse, werde außerdem zu einem Multiplikator und könne wiederum anderen Menschen gesunderhaltende Informationen vermitteln.

2018-08-15 Zoar Vortrag Dr. Wörns02Darmkrebs geht uns alle an! Aufklärung hilft bei der Vermeidung!

Darmkrebs gehört unverändert zu den häufigsten Tumorerkrankungen weltweit. Es gibt für Menschen ab 50 Jahren in Deutschland wirksame Vorsorge- und Früherkennungsprogramme. Typische Symptome wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und Gewichtsabnahme treten meist erst dann auf, wenn der Krebs bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Daher kommt der Früherkennung eine besondere Bedeutung zu. Darmkrebs entsteht aus gutartigen Vorstufen, den Polypen oder Adenomen, die bis zur Entartung circa 10 bis 15 Jahre brauchen. Diese gutartigen Vorstufen lassen sich manchmal durch einen Stuhltest auf verstecktes Blut, vor allem aber durch die Vorsorgedarmspiegelung erkennen; ihre Entfernung bedeutet Krebsverhinderung! Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, senkt das Risiko zu erkranken deutlich. Die Heilungschancen sind gerade beim Darmkrebs in einem frühen Stadium sehr hoch.

Der letzte der vier Termine der Veranstaltungsreihe „Darmkrebsvorsorge für alle“ findet in Rockenhausen statt:

24. Oktober 2018
14.30- ca. 17 Uhr
Zoar – Pfälzisches Diakonie-Zentrum Rockenhausen
Cafeteria, Inkelthalerhof
67806 Rockenhausen

Referent: Dr. Thomas Ruf
Internistische Schwerpunktpraxis Gastroenterologie/Nephrologie in Kaiserslautern

Alexandra Koch | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Zoar | 19. August 2018

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