Blog Caroline Himbert

2017- Caroline Himbert-Website

 

23.10.21: Aktuelles aus Salt Lake City: Frau Himbert befindet sich derzeit in der Endphase ihres PhD Studiums. Im vergangenen Jahr hat sie viel Zeit mit der Harmonisierung von ColoCare Daten verbracht, sowie aktiv bei (inzwischen erfolgreichen!) Drittmittelanträgen mitgewirkt. Ihre Dissertation ist eines der ersten Projekte, das Daten von allen ColoCare Studienzentren benutzt. Eines der Projekte untersucht die Auswirkung von physikalischer Aktivität und Übergewicht auf die Darmflora. Die Resultate deuten darauf hin, dass aktive Patienten höhere Konzentrationen von Faecalibacterium Prausnitzii haben, ein Bakterium, das zuvor invers mit Darmkrebsrisiko assoziiert wurde. Die Resultate wird Frau Himbert Anfang November bei der jährlichen Konferenz des American Institute for Cancer Research (AICR) vorstellen (Abstract im Anhang). Neben ihrer Dissertation hat Frau Himbert erfolgreich den ersten Artikel veröffentlicht, der Daten von allen ColoCare Studienzentren verwendet. Hierbei hat sie klinische Charakteristiken anhand des Alters von Patienten untersucht. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass Patienten, die vor dem Alter von 50 Jahren erkranken, im Durchschnitt in einem weiter fortgeschritteneren Stadium diagnostiziert werden. Unabhängig von dem Krebsstadium bekommen jüngere Patienen mehr adjuvante und neoadjuvante Therapien. Den veröffentlichten Artikel können Sie im Anhang finden. Sie hat auch bei einigen anderen Publikationen mitgewirkt.

Abschlussbericht
Jetzt sitze ich hier, knapp 1 ½ Jahre nachdem ich meinen ersten Bericht geschrieben habe und verfasse meinen Abschlussbericht und weiß gar nicht wo ich anfangen soll.C-HimbertDieser Auslandsaufenthalt, den die Stiftung LebensBlicke mir ermöglicht hat, hat unendlich viel zu meiner beruflichen und persönlichen Erfahrung und Entwicklung beigetragen.

Meine Sicht auf Forschung verglichen mit heute und vor dem Aufenthalt: dazwischen liegen Welten! Die Arbeit mit der Gruppe von Dr. Ulrich am Huntsman Cancer Institute, speziell Darmkrebsforschung hat mir gezeigt, dass effiziente, strukturierte Forschung essenziell ist, um optimale Behandlungen von Krebs und präventive Strategien in die Klinik zu implementieren. Weiterhin ist es wichtig Ergebnisse nicht nur unter Forschern kundzugeben und zu diskutieren, sondern auch in die Gesellschaft hinzuaustragen, insbesondere in Bezug auf Prävention.

Mit präventiven Strategien ist es möglich die Zahlen von Neuerkrankungen, Rezidiven, aber auch Komplikationen während der Behandlung und Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Durch die Zeit, die ich hier verbracht habe, bin ich mir nun sicher, dass ich mich in der Zukunft als Wissenschaftler mit Fokus auf Krebsforschung etablieren möchte und mehr dazu beitragen möchte Forschungsergebnisse auch in der Klinik umzusetzen.

Mein Projekt innerhalb der ColoCare Studie hat gezeigt, dass körperliche Bewegung wichtig ist für jeglicher Art von Darmkrebsprävention. Mein Forschungsprojekt bietet ein weiteres Puzzlestück, um die biologischen Mechanismen von Bewegung auf Krebszellen zu verstehen. Derzeit schreibe ich an den Veröffentlichungen der Ergebnisse in medizinischen Journals. Diese werden dann auch auf der Website der Stiftung zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Projekt, dass mir sehr am Herzen lag, war der Spendenlauf, den ich von Mai bis September für die Stiftung veranstaltet habe. Ich kann es bis heute nicht glauben, dass ich einmal durch die USA von Mexiko nach Kanada gelaufen bin. 4259 Kilometer voller Erfahrungen, Hürden und Erfolgserlebnissen, die ich nie vergessen werde. Ich bin sehr begeistert, dass ich durch meine Zeitungsartikel und Vorträge, die ich bisher gehalten habe, Menschen auf die Arbeit der Stiftung aufmerksam machen konnte und plane auch in der Zukunft Projekte wie dieses durchzuführen.

Ich bin der Stiftung LebensBlicke sehr dankbar, dass Sie es mir es möglich gemacht haben all diese Erfahrungen sammeln zu können und die Freude an der Forschung an Darmkrebs für mich selbst und meinen weiteren beruflichen Werdegang zu entdecken. Ich bin sehr froh, dass die Stiftung nun ein Stipendiatenprogramm erarbeitet hat und weiteren jungen, motivierten Studenten die Moeglichkeit geben wird ihre Begeisterung an Forschung zu entdecken. Vielen Dank auch an alle Leser meines Blogs!  Februar, 2017
Caroline Himbert

Bevorstehender Spendenvortrag: 20. April 2017, 19:00 Uhr, Schlosskeller, Saarbrücker Schloss

08.09.16 Benefizwalk “Pacific Crest Trail” beendet!
Nach 4260 km (2650 Meilen) und 5 Paar Schuhen habe ich gestern (7. Sept.) um 14 Uhr die Grenze zu Canada überschritten und habe nun offiziell den Trail beendet. Ich freue mich sehr darauf nun die restlichen Spenden zu sammeln und zu meinem Projekt in Salt Lake City zurückzukehren. Derzeit kann ich es selbst noch nicht fassen wie weit der Weg ist, der hinter mir liegt; auch wenn meine Füße mich es absolut spüren lassen. Liebe Grüße aus Canada! Caroline H. (Saarbrücker Zeitung; Artikel vom 21.9.16)
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30.08.16 Benefizwalk “Pacific Crest Trail” / Meilen-Update 5
Bericht von Caroline Himbert in der SZ Walpershofen vom 25. und 30. August 2016
„Bergfest“ auf dem Pacific-Trail
Mit Riesenschritten durch Oregon
08.08.16 Benefizwalk “Pacific Crest Trail” / Meilen-Update 4
Mittlerweile habe ich endlich die Grenze zu Oregon überschritten und Meile 1717 erreicht. Der zweite Artikel über die Sierra Nevada ist heute erschienen und ich habe bereits den Text für den 3. Bericht angeschickt. Nun sind es keine 1000 Meilen mehr bis zum Ziel und mit dem derzeitigen Schnitt von 30 Meilen pro Tag werden wir durch Oregon fliegen.Liebe Grüße, Caroline H.
Bericht von Caroline Himbert in der Saarbrücker Zeitung vom 05. August 2016
Zu Fuß über schneebedeckte Berge

Caroline Himbert ist bei Benefizwanderung in den USA gutes Stück vorangekommen
12.07.16 Benefizwalk “Pacific Crest Trail” / Meilen-Update 3
Ich habe es zur Meilenmarke 1195 (1923km) geschafft! Und befinde mich somit im Abschnitt von Northern California. Der zweite Zeitungsbericht wird bald erscheinen. Ich hoffe, dass er die Leser zum Spenden animiert. 🙂
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20.06.16 Benefizwalk “Pacific Crest Trail” / Meilen-Update 2
Am Mittwoch bin ich nach 140 Meilen in 5 Tagen in Kennedey Meadows angekommen was bedeutet, dass ich es durch die Wüste zur Meilenmarke 705 (1134 km) geschafft habe. Jetzt befinde ich mich im schönen Teil des Trails: alle paar Meilen gibt es frisches kaltes Bergwasser, grüne Wiesen. Es kommt einem vor wie eine Märchenlandschaft und das Gefühl, wenn man nach 700 Meilen mit nur alle 30 bis 40 km Wasser und Hitze jeden Tag, das erste Mal die schneebedeckten Berge sieht und die Füße in einem kalten Fluss baumeln lässt, ist unbeschreiblich. Nun werden die Meilen etwas langsamer fallen, da es steiler und schneebedeckter wird. Befinde mich jetzt gerade bei 760!
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31.05.16 Benefizwalk “Pacific Crest Trail” /  Meilen-Update 1
Ich befinde mich gerade bei Meile 270 (ca. 443 km). Der Trail ist wirklich sehr anstrengend und stellt einen vor neue Herausforderungen jeden Tag. Die ersten 700 Meilen sind in der Wüste. An vielen Tagen muss ich über 20 Meilen laufen um zur nächsten Wasserstelle zu kommen. Aber ich motiviere mich jeden Tag – auch mit Blasen an den Füßen – und laufe weiter immer in Richtung Canada! Tolle Aussichten, tolle Leute, die ich auf dem Trail treffe, motivierende E-Mails von Freunden und die kleinen Freuden wie eine Dusche oder eine Pizza in einem Ort, den wir streifen.Sent from my iPhoneBericht von Caroline Himbert in der Saarbrücker Zeitung vom 10. Juni 2016
Wenn eine Dusche etwas Besonderes wirdBei Hitze und Kälte täglich bis 40 Kilometer laufen: Caroline Himberts Benefizwanderung quer durch die USA
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29.04.16 Salt Lake City, Utah – Mein erstes Paper ist eingereicht!!
Mit dem Titel “Effects of diet- and surgery-induced weight loss on vitamin D status” habe ich meinen ersten Review-Artikel bei einem amerikanischen Journal eingereicht. Jetzt heißt es warten und darauf hoffen, dass das Journal den Artikel auch annimmt!
Von den insgesamt 3 Reviews, an denen ich gearbeitet habe, muss ich sagen, dass der Vitamin D Artikel zu meinen Favoriten gehört. Ich habe mich sehr gerne mit dem Thema befasst und finde, dass Vitamin D in der Darmkrebsentstehung/-prävention eine wichtige Rolle spielt.
Wie bereits in einem meiner vorherigen Berichte erwähnt, ist der potentiell präventive Einfluss von Vitamin D auf Darmkrebs nicht ausreichend geklärt. Es gibt im Grunde genommen zwei Theorien: (1) Vitamin D selbst wirkt hemmend auf krebsfördernde Mechanismen und könnte somit auch zur Vorsorge eingesetzt werden, oder (2) nicht Vitamin D, sondern die damit verbundene körperliche Aktivität draußen im Tageslicht, vor allem in der Sonne, wirkt krebsvorbeugend. Somit bildet dieses Thema einen guten Zusammenhang zu meinem Projekt, in dem körperliche Aktivität als Darmkrebsprävention ebenfalls untersucht wird.
Die Laboruntersuchungen der Blutproben aus Heidelberg haben wir in der vegangenen Woche erfolgreich abgeschlossen. 376 Proben wurden für mein Projekt auf verschiedene Entzündungsmarker untersucht. Nun geht es an die Datenanalyse, um die körperliche Aktivität der Patienten mit den Entzündungsmarkern in Verbindung zu bringen und weiterführend zu sehen, ob körperliche Aktivität zu einem reduzierten Fatigue-Level führt.IMG_0181IMG_20160422_125741048Wie bereits in meinem letzten Bericht angekündigt werde ich für die Stiftung LebensBlicke einen Benefizwalk veranstalten. Ende Mai werde ich mich auf den Pacific Crest Trail begeben und für jede beendete Meile Spenden für die Stiftung sammeln. Der Pacific Crest Trail ist ein Long-Distance Wanderweg, der sich von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze erstreckt. Insgesamt misst er 4,279 km (bzw. 2,659 miles). Unter dem folgenden Link können Sie für dieses Projekt spenden (auch auf der Startseite der Stiftung finden Sie auf der rechten Seite einen Button, der Sie zu der Spendenaktion führt):
https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/27475-active-against-cancer-4-279-km-fur-krebspravention
Ich bedanke mich hiermit ganz herzlich schon einmal bei allen Sponsoren und vor allem bei der Gruppe KunterBund, die sich mit einer Spende von 1000,00 Euro an der Aktion beteiligt hat.
Mein Ziel ist es durch dieses Projekt mehr Aufmerksamkeit auf Darmkrebsprävention und die tolle Arbeit der Stiftung zu lenken. In dem Landesteil der Saarbrücker Zeitung (Link zum Artikel folgt), sowie auf der Website der Stiftung, werde ich die Leser über den aktuellen Spendenstand informieren. Natürlich wird es auch ein regelmäßiges “Meilen-Update” geben.
30.03.16 Happy Easter nachträglich! – Auch in Amerika kam der Osterhase vorbei und versteckte (sogar aus dem fernen Deutschland) Ostereier. Am Ostersonntag haben wir bei Neli zu Hause einen großen Easter egg Hunt veranstaltet. Viele Arbeitskollegen, aber auch Nachbarn und auch meine amerikanische Familie kamen vorbei und sind im Garten auf die Jagd nach über 100 Eiern gegangen.In den kommenden Wochen werde ich meinen ersten Paper bei einem Journal einreichen zum Thema Weight loss and Vitamin D. Während meiner Arbeit daran habe ich auch viel über den Zusammenhang zwischen Vitamin D und Krebs gelernt. Es ist immer noch nicht geklärt, inwiefern das “sonnige” Vitamin einen Einfluss auf Krebsenstehung hat. Studien haben gezeigt, dass niedrige Vitamin D Spiegel mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs einhergehen, wohingehen für Prostatakrebs genau umgekehrte Assoziationen gelten.In der vergangenen Woche hatte die Meeting Dr MukherjeeUniversity of Utah Dr. Siddhartha Mukherjee zu Gast. Ich durfte gemeinsam mit Jennie als Vertreter unserer Gruppe an dem “Diskussions-Tisch” für Studenten teilnehmen (siehe Bild). Dr. Mukherjee ist ein indisch-amerikanischer Autor, Arzt und Wissenschaftler und vor allem bekannt geworden druch sein Buch The Emperor of All Maladies: A Biography of Cancer (deutsch: Der König aller Krankheiten – Krebs – eine Biografie). Das Buch ist jedem zu empfehlen, der die 5000-jährige Geschichte dieser schlimmen Krankheit und ihrer Bekämpfung von Anfang an verstehen möchte. Durch aktuellere Einzelschicksale und persönliche Erfahrungen des Autors wird von der Krankheit oder auch früheren operative Methoden berichtet. Sein neues Buch The Laws of Medicine (bisher nur auf Englisch erhältlich) erzählt über die faszinierende weit zurückreichende Geschichte der Medizin und medizinischen Wundern. Die Diskussionsrunde war sehr interessant und eine gute Möglichkeit über persönliche Sichtweisen zu sprechen, vor allem in welche Richtung sich die Medizin im Bereich der Onkologie entwickeln wird.
Im vergangen Monat habe ich begonnen meine Hypothesen für mein Projekt in einem Manuskript zu formulieren, sowie die Methoden und die statistische Analyse zu erarbeiten.Diese Woche haben wir die Testläufe für die Assays im Labor gestartet. Insgesamt werden wir rund 400 Blutproben von der ColoCare Studie aus Heidelberg auf verschiedenste Marker untersuchen. Mein Fokus wird dabei auf den beiden Inflammationsmarkern CRP and SAA liegen (beides wichtige Marker in der Klinik zur Bestimmung des Entzündunglevels eines Patienten). Vor allem CRP ist im deutschen klinischen Alltag gebräuchlich und ungewöhnlich hohe CRP Werte sind bei Krebspatienten zu finden.Studien haben gezeigt, dass sich körperliche Aktivität positiv auf die Prognose von Krebspatienten auswirkt. Mein Projekt wird analysieren, ob die körperliche Aktivität von Darmkrebspatienten vor ihrer Diagnose einen Einfluss auf ihre Entzündungswerte bei der Diagnosestellung hat. Weiterführend werde ich die Fragestellung betrachten wie sich diese Entzündungswerte auf Fatigue (Erschöpfungssyndrom) Symptome im Laufe der Behandlung und die Rückfallquote der Erkrankung auswirken.
Ein kurzer Ausblick am Ende: Ich werde während meines Aufenthaltes hier einen Benefizwalk für die Stiftung LebensBlicke veranstalten, zum einen um mehr Aufmerksamkeit auf Darmkrebsfrüherkennung zu bekommen und zum anderen um Spenden zu sammeln. Aber dazu mehr in meinem nächsten Bericht. Liebe Grüße, Caroline
25.02.16 Die ersten beiden Monate im neuen Jahr 2016 sind bereits vorüber und ich bin nun schon knapp ein halbes Jahr in den USA. Ich habe mich wirklich sehr gut eingelebt und sehr viel über Krebsforschung bzw. Forschung im Allgemeinen gelernt.
Die beiden letzten Wochen im Januar gestalteten sich sehr stressig, da die Deadline für den Antrag auf Forschungsförderung für unsere neue Studie auf den 1. Februar angesetzt war. Es war für mich sehr wichtig einen solchen Antrag einmal miterlebt zu haben. Als Student mit dem Wunsch den späteren klinischen Alltag mit Forschung zu kombinieren, denkt man gar nicht daran, dass man für Studien und Laborarbeit erst einmal eine finanzielle Förderung benötigt.
Neben diesem sehr zeitintensiven Projekt nehme ich derzeit 2 weitere Aufgaben wahr:
(1) Zum einen schreibe ich mit Neli gemeinsam 3 Teile des neu erscheinenden Handbuchs über “Gewichtsreduktion und Krebs” der International Agency for Cancer on Research (IARC). Dies gibt mir wieder die Möglichkeit sehr viel für mein eigenes Projekt hinzuzulernen. Die Themen behandeln den Einfluss von Gewichtsreduktion auf Vitamin D, Entzündungsprozesse, sowie Reaktive Sauerstoffspezies/ Genmanipulation. Vor allem der Einfluss von Vitamin D hat mich besonders fasziniert, da ich von diesem Thema vieles noch nicht wusste; z.B. dass Vitamin D Zusätze in vielen Studien als gewichtsreduzierende Mittel getestet wurden.
(2) Für mein eigentliches Projekt laufen die Vorbereitungen im Labor und ich freue mich schon sehr nach der tollen Vorarbeit mit der Laborarbeit anfangen zu können! Anfang Februar hatten wir ein langes Wochenende anlässlich des Valentine’s and Presidents’ day. Dieses Wochenende kam genau richtig nach 3 Wochen Non-Stop Arbeit an dem Förderungsantrag.IMG_1539Gemeinsam mit 3 Freunden bin ich raus aus der Stadt.Und wo geht man natürlich hin an Valentine’s Day? – Las Vegas! Las Vegas ist eine sehr verrückte Stadt, in der man ab und an das Gefühl hat man ist in Europa, wenn man plötzlich neben dem Miniatur-Eifelturm steht.IMG_1707Ich war mehr als erstaunt, als wir nach nur 4 Stunden Fahrt in den Süden Utahs bereits über 20 Grad messen konnten (in Salt Lake City haben wir nachts immer noch Minusgrade). Die Landschaft im Süden ist einfach gigantisch mit den rot leuchtenden Felsen, die teilweise bis über die Straße ragen bis hin zu trockener Wüstenlandschaft; am Horizont kann man jedoch immer wieder die hohen Berge mit den Schneekuppeln erkennen.FullSizeRenderÜbernachtet haben wir mitten in der Wüste rund 30 Minuten entfernt von Las Vegas im Zelt. So konnten wir den traumhaften Sonnenuntergang in der Nähe eines Sees genießen und über den Tag wandern gehen. Mit den Gedanken an einen wunderschönen rotgelben Sonnenuntergang beende ich diesen Eintrag.Liebe Grüße, Caroline
29.12.15 Lichter, Kaufrausch, Essen, Weihnachtsmusik … All das und noch vieles mehr hat mich durch den Dezember hinweg begleitet. Die Weihnachtszeit wurde am 26. Mit Thanksgiving eingeleitet. Ein traditionelles amerikanisches Fest, bei dem die Familien zusammenkommen und gemeinsam essen so viel sie können. IMG_0144Ich habe gemeinsam mit den deutschen Kollegen (Neli und ihren Kindern, Jürgen mit seiner Frau Christine und Tochter Marlene, sowie Jenny) gefeiert. Jeder war für einen Teil des Abendessens zuständig. So hatte ich die Gelegenheit meinen ersten Pumkin Pie (Kürbiskuchen) zu backen. Das Süßkartoffel Familienrezept meiner „Gastmutter“ Kathleen, bei der ich seit meiner Ankunft lebe, zeigte mir erneut den doch teilweise sehr eigenwilligen Geschmack der amerikanischen Kultur: Süßkartoffelpüree in einer Auflaufform geschichtet mit Butter und braunem Zucker und als Topping Marshmallows oben drauf, wurden gebacken und dann gemeinsam mit dem Truthahn und der Cranberrysauce zum Hauptgang (Nein, es ist tatsächlich kein Dessert!) serviert.
IMG_0499Meine „Gastfamilie“ ist von Weihnachten und allem drum herum hellauf begeistert. Demnach wurde unser Haus direkt im Anschluss an Thanksgiving in ein „Winterwonderland“ verwandelt. Über 40 Nussknacker, 2 reich geschmückte Weihnachtsbäume, bei denen man die Zweige nur noch erahnen konnte, ein alter Schlitten in der Ecke und natürlich klassisch die Socken am Kamin, becherten uns 4 wunderbare Wochen voller Weihnachtsfeeling.

Neben dem üblichen Arbeitstrubel, haben wir auch im Institut weihnachtliche Stimmung aufkommen lassen. Eine Woche vor den Feiertagen haben wir eine kleine Weihnachtsfeier veranstaltet, bei der die Deutschen Kollegen natürlich Ihre Künste im Plätzchen backen unter Beweis stellten. Auch das Wetter passte sich der Stimmung an; 2 Tage durchgängiger Schneefall verwandelten Salt Lake City in eine schöne Schneekugellandschaft. Weiße Weihnacht! Damit konnte ich meine Familie und Freunde in Deutschland sehr neidisch machen.
houseAm Weihnachtsfeiertag bin ich mit meiner „Gastmutter“ durch die Straßen von Salt Lake City gefahren. Hier haben wir uns einfach alle Häuser angeschaut und die verrücktesten Dekorationen gesucht. Der Sieger stand klar fest, als wir vor einem Haus standen, bei dem man das Gebäude nur noch erahnen konnte unter all den leuchtenden Plastikfiguren, Krippen und Schneemännern.

Neben dem Weihnachtstrubel habe ich an meinem Projekt weitergearbeitet. Die Laborvorbereitungen laufen, damit ich Anfang Februar die Untersuchungen beginnen kann. Im Speziellen werde ich Blutproben von Patienten aus der Claire Studie auf Entzündungsmarker testen. Diese Ergebnisse werde ich in Relation zu der körperlichen Aktivität des jeweiligen Patienten betrachten (gemessen anhand eines Gerätes (Acceleromter), sowie Fragebögen). Ziel ist es zu sehen, ob körperliche Aktivität den Patienten vor Rückfällen der Erkrankungen schützen kann.

Im Anschluss an Weihnachten bin ich dann für ein paar Tage nach New York geflogen, um dort in das neue Jahr 2016 zu starten. Die Stadt macht ihrem ruf alle Ehre: „Die Stadt, die niemals schläft!“. Es ist eine tolle Stadt mit einem besonderen Flair, aber Ich muss zugeben, dass ich sehr froh bin in Salt Lake City untergekommen zu sein, da man hier am Ende der langen Tage seinen wohlverdienten ruhigen Schlaf bekommt. Nach 14 Stunden warten am Time Square und jeder Stunde erneutem „Happy New Year“ in einem anderen Land, war es dann Endlich soweit: Das neue Jahr 2016 hatte begonnen!

17.11.15

2015-11 Bilder Himbert 006Nach bereits über 1 ½ Monaten in Salt Lake City frage ich mich: Wo ist die Zeit hin verschwunden? Ich fühle mich hier schon wie zu Hause und habe mich in die Forschungsgruppe sehr gut eingelebt. Vom 23. bis 25. Oktober fand die Konferenz “Translating Cancer Epidemiology: From cells to clinic and populations” hier am Huntsman Cancer Institute statt. Hierzu begrüßten wir 150 Teilnehmer aus über 10 verschiedenen Ländern! Über 2 Tage stellten Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Bereichen Ihre Ansichten und derzeitigen Schwerpunkte vor. So gab es auch einige Vorträge im Zusammenhang mit Darmkrebs. Hier nur einige Beispiele:

  • Vitamin D: Studien haben gezeigt, dass es nicht das Vitamin selbst ist, welches vor der Entstehung von Krebs schützt. Viel mehr sind die Menschen mit einem hohen Vitamin D Spiegel häufiger draußen und somit aktiver und senken dadurch das Risiko an Krebs zu erkranken.
  • Das präventive Nutzen von COX2 Inhibitoren, wie z.B Aspirin, gilt als bewiesen. Jedoch sind weitere Untersuchungen bzgl. Dosis, Patientengruppe und der Unterschied zwischen selektiven und nicht-selektiven Hemmern nötig.
  • Ergebnisse aus einem Projekt der ColoCare Studie haben gezeigt, dass Darmkrebspatienten mit einer gesunden Ernährung eine bessere Lebensqualität aufweisen, als Patienten mit einer ungesunden Ernährungsweise.

Durch die Konferenz habe ich die Möglichkeit bekommen neue Ideen für mein Projekt und die Übersichtsarbeit zu sammeln. Zudem war es sehr interessant sich mit den Teilnehmern aus verschiedenen Forschungsgebieten auszutauschen. Im Anschluss an die Konferenz habe ich mich intensiver mit der Übersichtsarbeit zum Thema “Fettgewebe und Tumor” auseinandergesetzt. Während meiner Literaturrecherche ist mir deutlich bewusst geworden, dass das Thema sehr komplex ist und alle Interaktionen zwischen den beiden Zellarten nur schwer zusammenzufassen sind.

Aus verschiedenen Studien weiß man, dass Fettgewebe und somit Übergewicht einen wachstumsfördernden Effekt auf die Entstehung von Tumoren hat. Fettgewebe gehört zur Gruppe der Bindegewebe. Lange Zeit waren Fettspeicherung, Polsterung und Schutz von Organen, sowie die Thermogenese die einzigen uns bekannten Aufgaben dieser Zellen.

Mittlerweile weiß man, dass Fettzellen viel mehr sind als unbeliebte Fettspeicher. Mit ihrem Stoffwechsel produzieren sie Zytokine und Hormone (wie z.B. Leptin und Adiponectin), die zum einen das Körpergewicht regulieren sollen, zum anderen jedoch in Übermaße Entzündungsreaktionen im Körper auslösen. Diese Mechanismen triggern über verschiedene Stoffwechselwege die Prolieferation von vielen Tumorarten, z.B. Darmkrebs. Das Ziel des Review ist es, die vorhandene Literatur zu dieser Thematik zu fassen und einen möglichst guten Überblick über die direkten Interaktionen zwischen Fett- und Tumorgewebe und neue Denkanstöße für diesen Bereich der Krebsforschung geben.

Gerade für die Darmkrebs Prävention ist es wichtig den Einfluss von Übergewicht auf die Entwicklung von Tumorzellen zu kennen. Gezielte Forschung kann dazu beitragen die Leitlinien patientenbezogen anzupassen. Neue Erkenntnisse zum Thema Inflammation und Krebs, die ich während meiner Recherche sammeln werde, kann ich in mein Forschungsprojekt später sehr gut mit einfließen lassen.

Nun steht Thanksgiving vor der Tür, der wohl wichtigste Feiertag in den USA. Gemeinsam mit den anderen “Auswanderern” unserer Gruppe, werden wir gemeinsam einen deutschen Abend mit typischem amerikanischen Essen feiern. Hierüber werde ich in meinem nächsten Blogeintrag berichten.

Link zur Konferenz mit Gruppenbild:
http://healthcare.utah.edu/huntsmancancerinstitute/about-us/events-conferences-and-seminars/epi-conference/

26.10.15

3. Oktober 2015, 13:15 Uhr, Frankfurt International Airport, “Ladies and gentle- men, welcome on board Flight 2B7 to New York. Please make sure that your seat belt is securely fastened…”. Nach einem halben Jahr Vorbereitung sitze ich nun endlich im Flieger nach Salt Lake City. Was wird mich dort erwarten? Komme ich mit der Sprache zurecht? Wie werde ich mit dem Team und dem Forschungsprojekt klar kommen? – Viele Fragen mischen sich mit einem Gefühl der gespannten Vorfreude. Nach 17 Stunden in einem Wechsel aus Musik hören, lesen, Filme schauen, unruhigem Schlaf und einem Zwischenstopp in New York, landet der Flieger um 11 Uhr am Abend in Salt Lake City. Am Gepäckband werde ich bereits von Jürgen, ein Teammitglied der ColoCare Studie und mein Betreuer, empfangen.

2015-10 Bilder Himbert 002Nach dem ersten Jetlag geplagten Nacht (von der noch einige folgen sollten!), sehe ich zum ersten Mal mein neues Zuhause für das kommende Jahr. Salt Lake City zeigt sich von seiner – wie ich noch feststellen werde, fast jeden Tag – sonnigen Seite. Gemeinsam mit Jürgen, seiner Frau Christine und seiner kleinen Tochter Marlene gehen wir in einem Café frühstücken, welches genau meinen Vorstellungen von Amerika entspricht. Das bedeutet: Jedes Gericht in “Oversize” und möglichst vielen Kalorien mit Eiern, Bohnen, Käse … und … und … und. Aber ich muss zugeben: “Really tasty!”

Den sonnigen Tag nutzen wir um das Stadtzentrum ein wenig zu erkunden. Hier sammle ich erste Eindrücke von der Mormonen Kultur, die um den Temple Square herum genau am heutigen Tag eine große Konferenz haben. Wir fühlen uns ein wenig “underdressed” zwischen all den Menschen in Anzügen und Kleidern.

Utah gilt auch als der Mormonenstaat in den USA. In Salt Lake City ist die Anzahl der Anhänger durch viele Zuwanderer in den letzten Jahren nicht mehr in der Mehrheit, aber als Gründer sind sie in der Stadt immer noch sehr repräsentativ. Die Mormonen gehören zur christlichen Glaubensgemeinschaft, die sich jedoch neben der Bibel auch auf das Buch Mormon berufen.

2015-10 Bilder Himbert 003Am Montag startet die Woche dann mit einer sehr herzlichen Begrüßung von dem Team um Neli Ulrich, Senior Director des Population Sciences Department, am Huntsman Cancer Institute. Das Institut liegt auf dem Campus Gelände der University of Utah am höchsten Punkt des Hügels. Von den Büroräumen aus hat man einen Blick über die gesamte Stadt und auf die Berge, bis hinüber zum Greater Salt Lake. Auch nach den ersten Wochen kann ich mich daran immer noch nicht satt sehen. Wie man hier sagen würde: “It is so amazing!”

Die ersten Wochen gestalten sich viel mit dem Durchlaufen von Trainings, um mit Patientendaten arbeiten zu dürfen. Ich werde mit Hilfe von Jürgen und den anderen Teammitgliedern in den Studienablauf, die Rekrutierung von Patient und weiteren Aufgabenbereichen eingearbeitet. Ebenso sind wir dabei eine Review-Idee auszuarbeiten, welches in den kommenden Monaten auch zu meinen Projekten gehören wird. Hierbei geht es um das Zusammenstellen und Bewerten von Daten zu dem Thema Übergewicht und dessen Auswirkungen auf die Entstehung von Krebs. Diese Arbeit bietet mir einen sehr guten Einstieg in das spätere Forschungsprojekt zur Darmkrebsprävention.

2015-10 Bilder Himbert 005 An meinem zweiten Wochenende war ich gemeinsam mit Neli in die Canyons wandern. Über Felsen, Waldwege und an Elchen vorbei ging es teilweise sehr abenteuerlich hinauf auf rund 3000 m Höhe. Auch hier hatte man eine wundervolle Aussicht auf das Tal.

Nach den ersten Wochen fasse ich nun einmal ein Resümee: Sind die Vorurteile, die man Amerikanern vorhält wirklich berechtigt? Natürlich sieht man an jeder Ecke Fast Food Ketten und jeder zweite fährt 2015-10 Bilder Himbert 004auch ein Auto, doppelt so groß wie die Person selbst. Aber ich muss sagen, dass ich mich bereits von einigen anderen Seiten der Kultur überzeugen konnte und bin gespannt darauf, was mich noch erwartet.

Insgesamt fühle ich mich in der Gruppe sehr wohl und gut aufgenommen, da es ein sehr familiäres freundliches Miteinander ist und ich freue mich auf die kommende Zeit mit Ihnen. Aktuell sind wir mit den Vorbereitungen für die Konferenz beschäftigt, bei der über 150 Teilnehmer aus 10 Ländern da sein werden: http://healthcare.utah.edu/huntsmancancerinstitute/about-us/events-conferences-and-seminars/epi-conference/

Davon werde ich in meinem kommenden Blog Bericht erstatten.
Bis dahin liebe Grüße aus der Ferne

Caroline Himbert

01.10.15 Jährlich erkranken in Deutschland knapp 500 000 Menschen an Krebs. Davon ist Darmkrebs die 3. Häufigste der Tumorarten. Rund 70 000 deutsche Männer und Frauen bekamen im Jahr 2014 die Albtraum-Diagnose gestellt. Wieso hat es mich getroffen? Was kann ich als Patient unabhängig von der Therapie tun um meine Lebensqualität und Prognose zu verbessern? Welche Ernährung und Lebensweise ist die Richtige?All diese Fragen versuchen Forscher der Darmkrebsprävention zu untersuchen und zu beantworten. Die Studienlage zu dieser Thematik hat in den vergangenen Jahren gute aber noch nicht ausreichende Fortschritte gemacht. Eine Patientenstudie, die sich schon seit mehreren Jahren verstärkt der Tertiärprävention bei Darmkrebs widmet, ist die ColoCare Studie. Tertiärprävention hat zum Ziel das Fortschreiten und erneute Ausbrechen einer Erkrankung durch gezielte Maßnahmen und Therapien zu verhindern.ColoCare ist eine internationale Kohortenstudie mit über 1500 teilnehmenden Patienten und steht unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelia Ulrich. Frau Prof. Ulrich ist eine ausgewiesene Expertin im Bereich der Darmkrebs- und Präventionsforschung und hat bereits im Rahmen anderer Projekte mit der Stiftung LebensBlicke zusammengearbeitet.Ich habe die einzigartige Gelegenheit im Rahmen meiner medizinischen Promotionsarbeit mit Frau Prof. Ulrich den Zusammenhang zwischen Entzündung und Darmkrebs in der ColoCare Studie näher zu untersuchen.Mein Forschungsprojekt werde ich ab Oktober 2015 am Huntsman Cancer Institute in Salt Lake City, Utah, USA, einem der ColoCare Studienstandorte, für ein Jahr durchführen. Neben der anstehenden Laborarbeit werde ich Fragebögen auswerten und mich an der Studienarbeit, wie z.B. Rekrutierung neuer Teilnehmer beteiligen. Durch die gewonnenen Erkenntnisse sollen die Leitlinien für den Bereich der Tertiärprävention erweitert und verbessert werden.Ich freue mich sehr über das Promotionsstipendium der Stiftung LebensBlicke, das mir dieses Projekt in Salt Lake City, USA erst ermöglicht. Unter Bezugnahme auf das Motto der Stiftung “Vermeiden statt Leiden” werde ich versuchen mit meinem Promotionsprojekt einen größtmöglichen Beitrag zur Darmkrebsprävention zu leisten.Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit der Stiftung LebensBlicke und dem ColoCare Team und werde über die Website der Stiftung LebensBlicke immer wieder berichten, wie es mir in den USA ergeht und wie das Forschungsprojekt vorangehtCaroline Himbert
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