Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge

Liebe Leserinnen und Leser, Freunde und Mitstreiterinnen,

die Stiftung LebensBlicke sieht mit Befriedigung auf 25 Jahre Einsatz für die Darmkrebsvorsorge zurück. Es ist viel erreicht worden. Aus einem Vorsorgeangebot ist ein bundesweites organisiertes Einladungsverfahren zum Darmkrebs-Screening geworden. Der immunologische Stuhltest (als niedrigschwelliges Angebot) hat sich auch bei uns durchgesetzt. Die Freude daran darf aber nicht den Blick dafür verstellen, dass rund 60.000 Darmkrebs-Neuerkrankungen und 24.000 Todesfälle pro Jahr immer noch viel zu hoch sind. Für die Stiftung LebensBlicke heißt das, ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortzusetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiter!

Dear international users, we appreciate very much your continuous visit of our website. In 2023, the LebensBlicke Foundation will celebrate its 25th anniversary. We are proud of what we have achieved and will make intense efforts now and in the future to keep our activities going on and to make our website modern, instructive and varied. Please do support us along your personal possibilities. Thank you very much and please stay interested!

Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke



Künstliche Intelligenz –  vertrauenswürdig?

Künstliche Intelligenz (KI) hat mit Riesenschritten Einzug in viele Bereiche der Medizin gehalten, getriggert sicher auch durch die Corona-Pandemie. Die große Herausforderung besteht darin, KI in nutzbringender Weise zu implementieren und auf der anderen Seite Vertrauenswürdigkeit zu schaffen. Die Zeitschrift “Die Innere Medizin” hat diesem Themenfeld ein interessantes Schwerpunktheft gewidmet (64, Heft 11, November 2023). Besondere Aufmerksamkeit verdient ein Artikel zur Frage, wie vertrauenswürdig ist die künstliche Intelligenz. Die Autoren heben dabei darauf ab, dass KI ein Modell für das Spannungsfeld zwischen Objektivität und Subjektivität ist. Deshalb ein wichtiges Fazit für die Praxis: “Die wahre Vertrauenswürdigkeit ist ein Teil der Systemeigenschaften und wird von den individuellen Standards der Person, die das System einschätzt, beeinflusst”. Letztlich bleibt bei einem Fortschritt immer eine Unsicherheit, die nur dadurch behoben werden kann, dass eine begleitende und fortlaufende Evaluation KI-basierter Systeme und Algorithmen erfolgt. Nachzulesen bei: Schlicker N, Langer M, Hirsch MC: Wie vertrauenswürdig ist künstliche Intelligenz?; Innere Medizin 2023; 64:1051-1057.

Rückgang der HPV-Impfquote besorgniserregend!

Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) gilt weltweit als echte Krebsprävention. Nach Angaben des RKI erkranken in Deutschland jährlich über 6.000 Frauen und ca. 1.600 Männer an HPV-assoziierten Krebsen. Umso besorgniserregender ist eine Auswertung der DAK Gesundheit unter ihren Versicherten. Danach sank die HPV-Erstimpfungsrate im Vergleich zum Vorjahr deutlich, bei Jungen um -31%, bei Mädchen um -21%. (FAZ vom 11.11.2023). Beigetragen dazu hat sicher nicht nur das besondere mediale Augenmerk auf die Corona-Impfung, sondern auch die spürbare Impf-Skepsis nach der Corona-Pandemie. Analytische Details zur Studie finden Sie hier.

Darmkrebsanstieg wegen Corona-Pandemie?

Die Darmkrebsvorsorge in Deutschland mittels Stuhltest und Vorsorgekoloskopie seit 2002 hat bis 2018 zu einem Rückgang von Inzidenz des Kolorektalen Karzinoms (KRK) um ca. 25% und von Mortalität um 35-40% geführt. Nach neuen epidemiologischen Daten des RKIs für 2019 sinkt die Zahl der Neuerkrankungen auf 58.967 und die Todesfälle auf 24.048. Das entspricht einem Rückgang von 1.663 Erkrankungen (-2.7%) bzw. 200 Todesfällen (-0.8%). Wird sich dieser Rückgang verstetigen oder kommt es zum Rebound wegen verzögerter Diagnostik und Therapie? Manche Analytiker sehen das so! Dr. Dietrich Hüppe ist anderer Ansicht! Was sind seine Argumente und Indizien? Diskutieren Sie mit! Schreiben Sie uns per Mail!

Analkrebsrisiko durch HPV-Impfung drastisch gesenkt!

Die HPV-Impfung galt lange nur als Schutz vor dem Gebärmutterhalskrebs. Inzwischen ist gesichert, dass es eine ganze Reihe weiterer HPV-assoziierter Krebse gibt. Dazu gehört unter anderem auch der Analkrebs. In einer dänischen Kohorten-Studie mit fast 1 Million dänischer Frauen (17-37 Jahre) fanden Forscher heraus, dass nach HPV-Impfung auch beim Analkrebs und seiner Vorstufen eine drastische Reduktion beobachtet werden konnte. Diese Beobachtung dürfte auch auf Jungen übertragbar sein, die ja inzwischen auch die HPV-Impfung erhalten. Auch die Gastroenterologen sind daher gefordert, über die HPV-Impfung als Krebsprävention zu informieren. (Baandrup L, Maltesen Th, Dehlendorff Ch. et al.; HPV vaccination and anal high-grade precancerous lesions and cancer: a real-world effectiveness study. J Natl Cancer Inst 2023; DOI: 10.1093/JNCI/djad189).

SLB unterstützte Seminar “Digitale Gesundheitskompetenz”

“Tools zur Qualitätsverbesserung der Koloskopie im Alltag” titelte ein aktuelles Online-Seminar des Endoscopy Campus, welches u.a. in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA) und der Stiftung LebensBlicke stattfand. Die Expertinnen und Experten näherten sich dem Thema digitale Gesundheitskompetenz am Beispiel der Darmkrebsvorsorge und berichten von Praxisbeispielen. Chairmen waren Ulrike Beilenhoff, 1. Vorsitzende der DEGEA (Ulm) und Thomas Richter von der DEGEA (Leipzig). Als Referenten nahmen Professor Helmut Neumann vom GastroZentrum in Lippe sowie Elisabeth Mell von der Stiftung Lebensblicke teil. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Norgine Deutschland GmbH. Für Interessierte geht’s hier zum Video on demand.

Verdienstkreuz am Bande für Frau Prof. Erika Baum (DEGAM)

Die frühere Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM), Frau Professorin Dr. Erika Baum, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Professorin Baum war als Allgemeinmedizinerin nicht nur praktisch tätig, sondern hat vor allem durch ihre Tätigkeit im Institut für Allgemeinmedizin der Philipps-Universität Marburg ganz wesentlich zur wissenschaftlichen Grundlagenbildung und zur Akzeptanz dieser Fachrichtung beigetragen. Die Stiftung LebensBlicke verdankt ihr wesentliche Impulse bei ihrem MFA-Projekt. Sie hat bei der Entwicklung von klaren und verständlichen Ausbildungsmodulen zu praktischem Wissen in der Darmkrebsprävention für medizinische Fachangestellte entscheidend mitgewirkt. Die Stiftung LebensBlicke gratuliert Professorin Baum von Herzen.

Darmkrebsvorsorge-Petition zur ambulanten Versorgung

Die Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung in Deutschland verbessern, das fordert eine Petition, die von der kassenärztlichen Bundesvereinigung beim Deutschen Bundestag eingereicht wurde und seit heute unterzeichnet werden kann. Ärzte, Psychotherapeuten, Praxisangestellte und Patienten sind aufgerufen, die Initiative mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. “Wir brauchen so viele Unterschriften wie möglich, um eine größtmögliche Sichtbarkeit für unser Anliegen zu bekommen”, betont der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Gassen. Er ruft alle Praxen auf, mitzumachen und Unterschriftenlisten auszulegen: “Es ist fünf vor zwölf. Wenn die Politik nicht bald aktiv wird, wird es die medizinische Versorgung, so wie die Bürger sie schätzen, bald nicht mehr geben.” Die Stiftung LebensBlicke unterstützt daher mit großem Nachdruck den Aufruf des bng e.V. zur Unterzeichnung dieser Petition und weist auch auf einer frühere Mitteilung zum Thema  Krankenhaussterben hin, das wie der Praxis-Kollaps die Darmkrebsvorsorge bedroht (weitere Informationen).

Ausschreibung Deutscher Studienpreis 2024

Die Ausschreibung der Körber-Stiftung richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Fachrichtungen, die im Jahr 2023 eine exzellente Dissertation von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vorgelegt haben. Mit drei Spitzenpreisen von je 25.000 Euro gehört er zu den höchstdotierten deutschen Nachwuchspreisen. Einsendeschluss für die aktuelle Ausschreibung ist der 01.03.2024. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Stiftung Promovierte aus, die Forschungsergebnisse vorgelegt haben, die von herausragendem Interesse für die Gesellschaft sind. Schirmherrin des Preises ist die Präsidentin des Deutschen Bundestages Bärbel Bas. (Informationen zur Teilnahme).