Sport verbessert das Überleben nach Darmkrebs

Auf der diesjährigen ASCO-Tagung in Chicago wurde die CHALLENGE-Studie vorgestellt. Diese Studie zeigt wie strukturierte Bewegungsprogramme das Überleben von Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs nach einer Chemotherapie verlängern kann. Die Studie untersuchte dazu 889 Patienten. Zwei Gruppen von Patienten wurden über einen Zeitraum von 7,9 Jahren miteinander verglichen. Eine Gruppe absolvierte ein dreijähriges strukturiertes Trainingsprogramm, während die Patienten der anderen Gruppe allgemeine Informationen zur Gesundheit erhielten. Der Hauptendpunkt der Studie war das krankheitsfreie Überleben. Dabei zeigt die Gruppe mit dem strukturierten  Trainingsprogramm ein um 28 % geringeres Risiko an Krebs zu erkranken oder zu sterben. Dies entspricht einer Hazard Ratio (HR) von 0,72. Nach einem Nachsorgeintervall von 5 Jahren waren 80,3 % der Patienten in der Gruppe mit dem strukturierten Trainingsprogramm tumorfrei, während 73,9 % in der Gruppe mit allgemeiner Informationen zur Gesundheit ohne Hinweis auf einen Tumor blieben. Zusätzlich hatte das strukturierte Trainingsprogramm auch einen positiven Einfluss auf das Gesamtüberleben. Nach 8 Jahren lebten 90,3 % der Patienten mit dem strukturierten Trainingsprogramm, in der anderen Gruppe lebten 83,2% der Patienten. Ebenso hat das strukturierte Trainingsprogramm einen positiven Einfluss auf das Auftreten von Metastasen und neue Krebserkrankungen. Komplikationen oder wesentliche Nebenwirkungen traten in keiner der beiden Gruppen auf. „Diese Studie zeigte eindrucksvoll, dass ein strukturiertes Trainingsprogramm das Überleben nach Operation und Chemotherapie verbessern kann und daher für alle Patientinnen und Patienten implementiert werden sollte“, so Professor Matthias Ebert, Mitglied des Vorstands der Stiftung LebensBlicke. Die Studie wurde inzwischen im New England Journal of Medicine publiziert.