Es wird schon lange vermutet und durch Daten unterstützt, dass körperliche Aktivität das Überleben bei bösartigen Erkrankungen verbessert. Kerry Courneya und Kollegen haben jetzt in der „Challenge-Studie“ erstmals prospektive Daten geliefert, die diese Vermutung in Bezug auf das kolorektale Karzinom (CRC) beweisen. In einer multizentrischen Studie wurden insgesamt 889 Patienten mit CRC im UICC-Stadium III oder high-risk-Stadium II nach Abschluss von Operation und adjuvanter Chemotherapie in eine „Exercise“-Gruppe oder in eine „health-education“-Gruppe randomisiert. Patienten in der „health-education“-Gruppe erhielten Materialien, welche für körperliche Aktivität und gesunde Ernährung propagierten. Die Patienten in der „Exercise“-Gruppe erhielten die gleichen Materialien und zusätzlich ein Übungshandbuch und strukturiertes Training über einen Zeitraum von 3 Jahren. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 7,9 Jahren ergab sich ein signifikanter Vorteil für die Patienten in der „Exercise“-Gruppe sowohl für den primären Endpunkt disease free survival (hazard ratio 0,72) und für das overall-Survival (hazard ratio 0,63). Mit dieser Studie liegen nun erstmals harte Daten (Level-1 Evidenz) vor, welche die Wichtigkeit von life-style Interventionen für Krebspatienten untermauern. Diese Information sollte allen CRC-Patienten zugänglich gemacht und alle Patienten sollten zur körperlichen Aktivität ermutigt werden, kommentiert Prof. Dr. Ch. Eisenbach vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke.
Quelle: Courneya KS et al., N Engl J Med 2025;393:13-25.