Und immer wieder Aspirin …

Es ist schon lange bekannt, dass nichtsteroidale Antirheumatika mit einem geringeren Risiko für Darmkrebs assoziiert sind. Die Wirkung ist jedoch so gering, dass eine prophylaktische Einnahme nicht empfohlen wird. Es gibt bereits Beobachtungsdaten, dass möglicherweise das Überleben nach Darmkrebs mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) verbessert werden kann. Einiges spricht dafür, dass dies besonders bei Tumoren mit PI3K-Mutation zutrifft, die in etwas mehr als einem Drittel der Fälle mit Darmkrebs vorkommen. Die Phosphoinositid-3-Kinasen (PI3K) sind Enzyme, die in praktisch allen Zellen vorkommen und unter anderem über de PI3k/Akt-Signalweg eine wichtige Rolle in der Zellzyklusregulation spielen. Skandinavische Forscher habe in der ALASCCA-Studie den Einfluss von ASS auf das Überleben nach Darmkrebs an 626 Patienten mit lokalisiertem (nicht metastasiertem) Enddarm- oder Dickdarmkrebs und nachgewiesenen PI3K-Mutationen prospektiv untersucht. Sie erhielten doppelblind für drei Jahre 160 mg ASS oder Placebo. Dabei zeigte sich eine Reduktion der Rückfallraten von 14,1%-16,8% in der Placebo-Gruppe, auf 7,7% in der ASS-Gruppe. Die Wirkung war besonders ausgeprägt bei Vorhandensein sogenannter hot-spot Mutationen in den Exonen 9 oder 20. „Diese Studie zeigt eine neue und möglicherweise sehr effektive Möglichkeit auf, die Rückfallwahrscheinlichkeit deutlich zu senken“, kommentiert Professor Dr. Ch. Eisenbach vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke (Martling A et al., N Engl J Med 2025; 93(11): 1051-64).