Weniger Operationen bei gleichen Überlebenschancen!

Die Behandlung des frühen Kolonkarzinoms (T1) hat sich grundlegend gewandelt. Eine aktuelle Kohortenstudie aus den Niederlanden untersuchte, wie sich der Einsatz der lokalen Resektion als primäre Therapie im Vergleich zur klassischen Operation entwickelt hat, wie stark die Unterschiede zwischen Krankenhäusern sind und ob sich diese Veränderungen auf das Überleben der Patientien und Patientinnen auswirken. Während früher meist eine segmentale Kolektomie mit Lymphknotendissektion Standard war, wird heute zunehmend die lokale, minimalinvasive Resektion bevorzugt. Ziel ist es, Überbehandlungen und die damit verbundenen Risiken zu vermeiden. Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass die zunehmende Anwendung der lokalen Resektion bei T1-Kolonkarzinomen zu weniger großen Operationen führt, ohne das Überleben der Patienten und Patientinnen zu beeinträchtigen. Dies spricht für eine liberale Anwendung minimalinvasiver, meist endoskopischer Verfahren, um Morbidität, Kosten und Belastung der Patientinnen und Patienten zu reduzieren. Text: Dr. Lukas Welsch, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke. Quelle: Hanevelt J et al. Trends over time and interhospital variation in the primary treatment approach for T1 colon carcinomas in the Netherlands. Endoscopy. 2025. DOI:10.1055/a-2595-5381.