
Ein Forschungsteam des Nationalen Programms der US-Veteranenversorgung und des Nationalen Krebs-Screening-Programms hat erneut einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen der Adenomdetektionsrate (ADR) und der Diagnoserate von Darmkrebs bei Koloskopien festgestellt. Endoskopiker mit niedriger ADR entdecken 30 bis 50 % weniger Darmkarzinome als Kolleginnen und Kollegen mit hoher Adenomerkennung. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen Untersuchung und einer kontinuierlichen Qualitätskontrolle bei koloskopischen Verfahren. Obwohl das absolute Risiko, ein Darmkarzinom zu übersehen, gering bleibt, sollten Endoskopiker mit niedriger ADR besonders wachsam sein. Die ADR gilt als einer der Qualitätsindikatoren für die Effektivität der Darmkrebsvorsorge. Einschränkung: Es lagen keine Daten zur postkoloskopischen Darmkrebsinzidenz vor, sodass keine Aussagen zur langfristigen Vermeidung von Karzinomen getroffen werden konnten. Prof. J. F. Riemann: „Die Ergebnisse liefern dennoch einen klaren Appell an die medizinische Praxis: Eine hohe Adenomdetektionsrate kann entscheidend zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Darmkrebs beitragen“ (Dominitz JA, Ladabaum U, Holub JL et al. | Association Between Adenoma Detection Rate and Prevalent Colorectal Cancer Detection Rate in a National Colonoscopy Registry. Gastroenterology 2025 Jun 14:S0016-5085(25)00894-7. doi: 10.1053/j.gastro.2025.06.009).