Eigenverantwortung wird immer wichtiger!

Logo Rotary alle VeranstalterDen Menschen wird zunehmend bewusst, dass Vorsorge, Vorbeugung und Eigenverantwortung nicht nur für ihre Gesundheit, sondern auch für viele andere Lebensbereichen immer dringlicher werden. Auf Einladung der Stiftung LebensBlicke, der Bürgerstiftung und des Rotary Clubs Ludwigshafen sowie des Ernst-Bloch-Zentrums haben Experten und Meinungsbildner am 09.03.2016 im Ernst-Bloch-Zentrum zur ganzen Bandbreite der Prävention diskutiert. Gewalt in den Schulen hat erheblich zugenommen; die Hintergründe sind sehr vielfältig. Der RC Ludwigshafen unterstützt finanziell und personell ein Projekt, das inzwischen auch von vielen anderen Schulen übernommen wurde. So konnte erreicht werden, dass nach Einbindung des Lehrkörpers Streitschlichter unter den Schülern ausgebildet wurden, die die gegnerischen Partner zusammenbringen und au Augenhöhe zu einer Lösung bewegen konnten. Dieses Projekt hat eine deutliche Akzeptanz in den Schulen erfahren und hat zum Abbau von Aggressionen und zu einem besseren Umgang miteinander zu geführt. Die Weiterführung dieses Projekts ist gesichert.

Ein funktionierendes betriebliches Gesundheitsmanagement ist vor allem bei großen Betrieben von der Akzeptanz der Mitarbeiter abhängig und für den Betrieb überlebenswichtig. So hat AbbVie Ludwigshafen ein Konzept vorgestellt, das vor allem durch die Beteiligung der Mitarbeiter ganz aktuell auf Fragen der modernen Betriebskultur Antworten gibt. Kommunikation auf allen Ebenen ist eine entscheidende Voraussetzung; Mitarbeiter fühlen sich angenommen, wenn sie ihre Belange ohne Ansehen der Person vortragen können. AbbVie hat dafür auch im vergangenen Jahr den Corporate Health Award gewonnen, eine Initiative von EuPD Research Sustainable Management, Handelsblatt, TÜV SÜD Akademie und der ias-Gruppe. Das besondere an diesem System besteht in der Möglichkeit der aktuellen Weiterentwicklung aufgrund von jährlichen Befragungen der Mitarbeiter.

Krankenkassen spielen in der Gesundheitsprävention eine zentrale Rolle. Zwar ist das deutsche Gesundheitswesen immer noch ein Reparaturbetrieb; durch das neue Präventionsgesetz gibt es den Krankenkassen aber die Möglichkeit, mehr Geld für Präventionsmaßnahmen auszugeben. So können Krankenkassen eigenständig, aber auch eingegliedert in die Programme anderer in vielen Lebensbereichen wie in Schulen, Sportvereinen u. ä. mit dazu beitragen, dass gesunder Lebensstil nicht mehr nur ein Schlagwort bleibt.

2013 wurde in der Metropolregion die Initiative Prävention gegründet. Hauptziel war es, Kräfte zu bündeln und verschiedene Projekte zusammenzuführen. Erfolgreich gestartet ist in der Region Südliche Bergstraße das HPV-Projekt, das inzwischen auch deutschlandweit Aufsehen erregt. Mit dem “Abenteuer essen“, in das inzwischen über 60 Kindertagesstätten eingebunden sind, ist ein Weg beschritten worden, Erzieherinnen, Kinder und Eltern auf die Bedeutung des “richtigen” Essens hinzuführen. Die ersten Evaluationen zeigen, dass die Kommunikation zwischen allen Partnern eine zentrale Rolle spielt und von den Allermeisten als sehr positiv empfunden wird. Weitere Kindergärten in der Metropolregion werden eingeschlossen. Ein erschreckender Befund der Erstevaluation war, dass heute ca. 50% der Kinder nicht mehr schwimmen können. Hier muss auch durch Bewegungsangebote gegengesteuert werden.

Am Schluss der Veranstaltung war die Politik gefragt. Das Präventionsgesetz, das nach vielen Hürden am 01.01.2016 verabschiedet worden ist, hat zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass nicht nur finanzielle Möglichkeiten über die Krankenkassen angeboten werden, sondern vor allem auch auf die verschiedenen Settings aufmerksam gemacht wird. Menschen in ihren Lebenswelten abzuholen, Vorsorgeangebote da anzusiedeln, wo sie auch von den Menschen entgegen genommen werden können wie z. B. in Schulen, Sportvereinen, Freizeitstätten, werden eine Aufgabe der Zukunft werden.

“Prävention ist und bleibt ein Thema, das alle Menschen auf allen Ebenen angeht”, so Professor Dr. J. F. Riemann, Organisator und Moderator der Veranstaltung.

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