Darmkrebsprävention: 9 i-FOBTs im direkten Vergleich

brennerIm April 2017 haben die quantitativen immunologischen Tests die herkömmlichen guajak-basierten Tests auf Blut im Stuhl im deutschen Krebsfrüherkennungsprogramm abgelöst. Sie sind deutlich sensitiver, entdecken also einen sehr viel größeren Anteil von Darmkrebs und seinen Vorstufen als die bisherigen Tests. Unklar war jedoch, in wie weit die Vielzahl der auf dem Markt angebotenen Tests vergleichbare Ergebnisse liefern. Professor Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (im Bild) und seine Mitarbeiter haben nun weltweit erstmalig neun dieser Tests einem direkten Vergleich unterzogen. Ihr Ergebnis: Alle neun Tests entdecken die große Mehrheit aller Darmkrebserkrankungen und auch viele Darmkrebsvorstufen. Folgt man den Angaben der Hersteller, ab welchem Hämoglobin-Wert ein Verdacht auf Darmkrebs vorliegt, finden sich zwar große Unterschiede in der Häufigkeit positiver Ergebnisse. Ändert man jedoch die Schwellenwerte, so liefern alle Tests sehr ähnliche Ergebnisse. Selbst ein Smartphone-Test, der ohne spezielle Laboranalytik auskommt, kann mit Analysen aus dem Labor mithalten. Diese Studie liefert daher ganz konkrete Anhaltspunkte für den bestmöglichen Einsatz der Tests mit den für die Darmkrebsfrüherkennung sinnvollsten Schwellenwerten. Die in „Gastroenterology“, der weltweiten Nr. 1 unter den gastroenterologischen Zeitschriften, erschienene Arbeit ist frei zugänglich unter http://www.gastrojournal.org/article/S0016-5085(17)36177-2/pdf.

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