Klinik-Benchmarking – Schwindel und Täuschung ?

ELogo Jamaine vor kurzem erschienene Studie aus den USA (JAMA 2015; 314: 375) wirft ein schräges Licht auf die dort gängigen Qualitätssicherungs-Systeme: Mit Abschlags-zahlen als Strafe (“penalty“) belegt waren überraschenderweise in einem wesentlich höheren Ausmaß Kliniken, die komplexere Fälle und hochentwickelte Qualitätssicherungssysteme vorhielten. Von den am höchsten eingestuften Kliniken wurden demnach 2/3 mit Strafzahlungen belegt, von den schlechtesten nur 13%. Dies ist Anlass, nachzufragen, wie sich das in Deutschland verhält: Stimmen die Routinedatenerhebungen (z.B. die sogenannte “Weiße Liste”), die zur Qualitätssicherung und zum Leistungsvergleich (Benchmarking) dienen sollen, mit der Realität überein? Höchste Zeit wäre es, hier einmal gründlich nachzuforschen, vor allem, wenn zunehmend über „pay for performance“ geredet wird. Das wäre eine klassische Aufgabe für die Versorgungsforschung. „Die viel diskutierte Forderung nach ‘Geld für Leistung’ macht nur dann Sinn, wenn es dafür belegbare Daten gibt. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden, denn: Daten gibt es genügend! Sie müssen nur wissenschaftlich zusammengestellt und ausgewertet werden“, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke, Professor Dr. J. F. Riemann

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