Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz in Kraft getreten

Das Gesetz zur “Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister” (KFRG)  tritt heute in Kraft. “Die eigentlich längst überfällige Umsetzung von Empfehlungen aus dem Nationalen Krebsplan kommt noch zum rechten Zeitpunkt”, so Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke. Es stünden heute zwar bereits Angebote zur Verfügung; sie seien aber entweder noch zu wenig bekannt oder würden nur unzureichend an- bzw. wahrgenommen. Es müsse daher zu einer weiteren Intensivierung der Information und Aufklärung, besonders aber zu einem Paradigmenwechsel in der gesellschaftlichen Akzeptanz für diese gesundheitspolitische Weichenstellung kommen”, so Professor Riemann weiter. Die Stiftung LebensBlicke begrüßt daher nachdrücklich das Inkrafttreten des neuen Gesetzes.

Der Nationale Krebsplan hat unter Mitwirkung auch der Stiftung LebensBlicke wichtige Umsetzungsempfehlungen zur Krebsfrüherkennung erarbeitet. Diese haben Eingang in das neue Gesetz gefunden. Das bisher opportunistische Darmkrebs-Screening, das nur eine mäßige Akzeptanz in der Bevölkerung hat, soll durch ein organisiertes Einladungsverfahren ersetzt und damit die Teilnahmerate der Bevölkerung deutlich erhöht werden.

Dazu erklärt Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr in einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit: “Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Mit dem neuen Gesetz haben wir die Voraussetzungen geschaffen, dass die Krebsfrüherkennung mehr Menschen erreicht und eine Krebsbehandlung so erfolgreich wie möglich gestaltet werden kann. Wir setzen dabei auf zwei Schwerpunkte: Die Krebsfrüherkennung wird verbessert, indem die Versicherten künftig zur Darmkrebs- und Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung eingeladen und besser informiert werden. Durch gezielte Informationen soll den Bürgerinnen und Bürgern die Entscheidung über die Inanspruchnahme erleichtert werden. Und der bundesweite Aufbau von klinischen Krebsregistern wird zu einer deutlichen Verbesserung der onkologischen Behandlung führen.”

Gerade für den Darmkrebs sind die derzeitigen Erkrankungs- und Todesraten angesichts der Möglichkeiten der Vorsorge und Früherkennung noch viel zu hoch, so Professor Riemann. Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsleiden in Deutschland. Jedes Jahr trifft die Diagnose über 65.000 Menschen. Etwa 26.000 sterben daran. “Diese Zahlen sind sehr tragisch, vor allem, weil keine andere Krebserkrankung durch Früherkennung so gut vermeidbar ist” erklärt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung.

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