Zwei große Studien, ECLIPSE und BLUE-C, in denen zusammen mehr als 30.000 Patienten untersucht wurden, haben weitere Fortschritte in der Darmkrebsvorsorge erarbeitet. Durch Analysen von Erbgutstücken (DNA) aus dem Blut oder dem Stuhl der Patienten konnte in den beiden Studien aus USA/Kanada und Hongkong eine bessere Erfassung von Patienten mit Darmkrebs erreicht werden als in bisherigen Versuchen mit dem fäkalen immunochemischen Test (FIT)/Hämoccult. Dieser suchte bisher nach dem Molekül Häm, einem Teil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Ein entsprechender Nachweis kann mit Darmkrebsentstehung verbunden sein. In Ländern, in denen keine Darmspiegelung zur Verfügung steht, könnten solche Stuhl- oder Blut-basierte Tests die Vorsorge verbessern, zur früheren Erkennung von Darmkrebs beitragen und somit die Sterblichkeitsrate von Patienten mit Darmkrebs senken. In Deutschland bleibt aber nach wie vor die Darmspiegelung die beste Möglichkeit der Darmkrebsvorsorge. In den beiden jetzt veröffentlichten Studien wurde die Darmspiegelung deshalb auch als Kontrolle, also als beste Form der Vorsorge genutzt, die es mit den neuen Tests zu erreichen gilt. (Literatur: Imperiale TF, Porter K, Zella J, et al. Next-Generation Multitarget Stool DNA Test for Colorectal Cancer Screening. N Engl J Med 2024;390:984-993. Chung DC, Gray II DM, Singh H, et al. A Cell-free DNA Blood-Based Test for Colorectal Cancer Screening. N Engl J Med 2024; 390:973-983) | Text: Prof. Dr. Andreas Teufel, II. Med. Klinik, Universitätsmedizin Mannheim