Nicht zu glauben, aber wahr: Patienten ignorieren FIT-Test

Es ist eigentlich eine Binsenweisheit: Ein positiver Stuhltest gehört durch eine Darmspiegelung abgeklärt. Dass das nicht immer dem Alltag entspricht, haben französische Forscher ermittelt. Sie luden Patienten mit einem positiven Test, die sich trotz Aufforderung nicht zu einer Abklärung gemeldet hatten, randomisiert entweder zu einer CT-Kolonografie oder zu einer Video-Kapsel-Koloskopie ein. Das Ergebnis war sehr ernüchternd: In beiden Gruppen nahmen nur 6,6 bzw. 7,7% der Betroffenen dieses Angebot war. Es fanden sich neben anderen Befunden 12 neoplastische Läsionen. „Offensichtlich ist vielen Menschen die Tragweite eines positiven Stuhltest nicht geläufig“, so Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke. „Information und Aufklärung bleiben daher unerlässlich“. (Pioche et. al. Endoscopy, 2018; 50:761-769)

Neues Video thematisiert familiäres Darmkrebsrisiko

Die Barmer Krankenkasse, die Stiftung LebensBlicke sowie die Familienhilfe Darmkrebs e.V. haben einen ungewöhnlichen Videoclip zum familiären Darmkrebs ins Netz gestellt. Der Clip „Bei der Notarin“ (produziert von Takepart Media+Science) ist ausgelegt auf eine virale Verbreitung über alle Kanäle der sozialen Medien. Ziel ist, insbesondere ein junges Publikum anzusprechen; denn Darmkrebs ist vererbbar und Betroffene haben ein hohes Risiko, bereits jung zu erkranken. „Wir wollen die internetaffinen Angehörigen von Darmkrebspatienten zum gegenseitigen Austausch über die Erkrankung animieren. Je stärker das Thema Darmkrebs ins öffentliche Bewusstsein rückt, desto häufiger kann es Leben retten“, so Professor J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke. Siehe Pressemitteilung.

Einladungsverfahren fördert Darmkrebs-Vorsorgeberatung

Aufgrund einer Initiative der Stiftung LebensBlicke hat der Verband medizinischer Fachangestellter (MFA) zusammen mit dem Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) ein Ausbildungs-Curriculum entwickelt. Damit soll sichergestellt werden, dass MFAs nach Inkrafttreten des Krebsfrüherkennungsregistergesetzes (KFRG) vor allem in Praxen von Allgemeinmedizinern über das Darmkrebs-Screening informieren können. Grundlage für diese Initiative war die FAMKOL-Studie, die unter der Schirmherrschaft der Stiftung vom Institut für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Martin Luther-Universität Halle-Wittemberg durchgeführt wurde und klar zeigen konnte, dass die persönliche Ansprache effektiver scheint als reine Flyer-Informationen. Im Bild: Professor Dr. Dieter Schilling, Mitglied des Vorstands der Stiftung LebensBlicke

Botschafter des Jahres 2019: Dr. Alexander Meyer, Duisburg

Eine außergewöhnliche Plakataktion „Ich geh´ regelmäßig zum Friseur – Ich geh´ regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge“ fordert derzeit in Duisburg die Menschen zur Darmkrebsvorsorge auf. Denn gerade beim Thema Darmkrebs scheuen viele die Untersuchung. Die Kommunale Gesundheitskonferenz der Stadt Duisburg möchte dies gemeinsam mit dem Verein „Duisburg gegen Darmkrebs e.V.“ und der Friseurinnung Duisburg ändern und wirbt mit außergewöhnlichen Plakaten bis 12. März auf Großplakatflächen an 20 exponierten Standorten in Duisburg für die Darmkrebsvorsorge. Unterstützt wird die Aktion zudem von der Deutschen ILCO und der Stiftung LebensBlicke. Weiterlesen

Metaanalyse bestätigt: i-FOBT hat hohe Effektivität

In einer großen Metaanalyse mit 31 Studien und insgesamt ca. 120.000 Teilnehmern hat die Arbeitsgruppe um Imperiale erneut bestätigt, dass der inzwischen auch bei uns eingesetzte immunologische Stuhltest (i-FOBT) eine hohe Sensitivität und Spezifität für das Kolonkarzinom und fortgeschrittene Adenome bei einem Schwellenwert von 10 µg/g hat. Leider wird auch bei uns in Deutschland von diesem neuen Test viel zu wenig Gebrauch gemacht. Das muss sich ändern, wenn eine weitere Teilnahmesteigerung am Darmkrebsscreening erreicht werden soll. (Imperiale et al. Ann Intern Med 2019)