Nachruf auf Professor Dr. Michael P. Manns

Am 15. August 2025 ist Professor Dr. Michael P. Manns im Alter von 73 Jahren verstorben. Die Stiftung LebensBlicke verliert mit ihm einen langjährigen Unterstützer und einen engagierten Verfechter der Präventionsmedizin. Professor Manns war ein international anerkannter und weltweit geschätzter Internist und Hepatologe, der sich zeitlebens für die Früherkennung und bessere Versorgung von Lebererkrankungen eingesetzt hat. Seine wissenschaftlichen Arbeiten und sein Netzwerkdenken haben die deutsche Hepatologie entscheidend geprägt. Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke: „Michael Manns war ein außergewöhnlicher Arzt und Mensch. Sein Einsatz für die Prävention wird uns Vorbild, Ansporn und Verpflichtung bleiben.“ Die Stiftung bewahrt ihm ein ehrendes Andenken. Foto: Karin Kaiser/MHH

Hinweise auf früheres Darmkrebsscreening verdichten sich!

Gegenwärtig gilt in Deutschland eine Einladung zum Darmkrebsscreening für Männer und Frauen ab dem 50. Lebensjahr. Eine aktuelle Studie aus den Vereinigten Staaten weist erneut aus, dass bei Darmspiegelung von 45- bis 49-jährigen ähnliche Befunde erhoben wurden wie bei Menschen zwischen 50 und 54 Jahren (1). In einer weiteren Untersuchung aus Taiwan war der frühere Screening-Beginn mit einer um 21 % reduzierten Krebsinzidenz und einer um 39 % reduzierten Sterblichkeit verbunden (2). „Die Ergebnisse verdichten die Hinweise darauf, dass wahrscheinlich auch in Deutschland ernsthaft über ein früheres Screening diskutiert werden sollte“, kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender Stiftung LebensBlicke. Quellen:  (1) Lee JK et al. JAMA 2025;334: 449-452: (2) Chiu HM et al. JAMA Oncol 2025.

Achtung: Darmkrebs-Schockanruf

Ein unglaublicher Betrugsfall hat sich dieser Tage in Hof/Franken abgespielt. Schamlose Betrüger haben bei zwei Rentnern angerufen. Sie gaben sich als Ärzte aus und behaupteten, nahe Angehörige seien an Darmkrebs erkrankt. Für eine schnell erforderliche Therapie wäre unbedingt ein Medikament notwendig, das ca. 100.000 € kosten würde. Glücklicherweise haben die Senioren den Betrugsfall durchschaut, kein Geld überwiesen und gleich die Polizei verständigt. Dringender Rat der Polizei: Niemals am Telefon über finanzielle Details sprechen und kein Geld an unbekannte Personen weitergeben. | Dr. H. Meyer – Stiftung LebensBlicke | Quelle: Radio Mainwelle, 13.8.2025

Darmkrebsvorsorge: FIT-Test per Post steigert Teilnahme

Eine randomisierte Studie der University of California in Los Angeles zeigt, wie sich die Teilnahme am Darmkrebs-Screening bei 45- bis 49-Jährigen deutlich steigern lässt: Der klare Favorit unter vier getesteten Strategien war die unaufgeforderte Zusendung eines immunchemischen Stuhltests (FIT) per Post. Mit einem frankierten Rückumschlag versehen, führte dieses einfache Verfahren dazu, dass sich 26,2 Prozent der Empfänger innerhalb von sechs Monaten einem Screening unterzogen. Die Studie reagiert auf die steigende Darmkrebsinzidenz bei unter 50-Jährigen in den USA, die in den letzten 30 Jahren um fast 15 Prozent zugenommen hat. Die Ergebnisse liefern nun robuste Evidenz: Je unkomplizierter das Angebot, desto höher die Akzeptanz. Künftige Studien sollen klären, wie sich die Screeningrate weiter verbessern lässt, insbesondere auch bei sozioökonomisch benachteiligten Gruppen. Quelle: JAMA 2025; e2512049

Studie: Darmkrebs-Screening per Smartphone

Eine neue Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigt, dass die Früherkennung von Darmkrebs künftig auch bequem von zuhause per Smartphone möglich sein könnte. Rund 650 Teilnehmende machten einen klassischen Labortest sowie einen innovativen Selbsttest mit App und Teststreifen. Anschließend erfolgte eine Darmspiegelung zur Kontrolle. Beim Selbsttest wird eine Stuhlprobe auf einen Teststreifen gegeben und per App ausgewertet. Die App erkennt anhand der Farbveränderung, ob Blut im Stuhl vorhanden ist – ein möglicher Hinweis auf Darmkrebs. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Labortest 34 % der Darmkrebsvorstufen und der Smartphone-Selbsttest 28 % erkannten. Fast 90 % der Teilnehmenden bewerteten den Selbsttest als sinnvolle Alternative. „Niedrigschwellige Angebote wie dieser Test können die Vorsorgebereitschaft deutlich steigern“, sagt Professor J.F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke Die Studie wurde im Fachjournal Clinical Gastroenterology and Hepatology veröffentlicht.