Die Stiftung LebensBlicke gratuliert der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) von Herzen zu ihrem 125-jährigen Bestehen und unterstützt nachdrücklich ihre Forderungen, die sie für die Öffentlichkeit formuliert hat. Das gilt vor allem für die Forderung, Prävention und Krebsfrüherkennung in den Fokus zu setzen mit besonderem Verweis auf die risikoadaptierte Krebsfrüherkennung. „Die Forderungen der DKG stehen im Einklang mit den Empfehlungen des Expertenrats Gesundheit und Resilienz der Bundesregierung, der vor einiger Zeit die konsequente Ausrichtung der Gesundheitspolitik auf Prävention angemahnt hat“, kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. „Diese Forderung kann nicht oft genug in die Öffentlichkeit getragen werden. Es gilt, das Bewusstsein der Bevölkerung für diese wichtige Empfehlung zu schärfen. Steter Tropfen höhlt den Stein!“
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Prähabilitations-Programme vor kolorektaler Chirurgie
Die Prähabilitation vor Operationen soll mit speziellen Trainingsprogrammen für Muskulatur und Kreislauf sowie Optimierung der Ernährung helfen, gestärkt in eine z. B. bauchchirurgische Operation hineinzugehen, um sich hinterher schneller wieder zu erholen und Komplikationen zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Über die therapeutische Qualität und Effektivität derartiger Prähabilitationsprogramme vor chirurgischen Eingriffen an Dick- und Mastdarm ist bisher noch wenig bekannt. Die aktuelle Publikation von Jetten et al. untersuchte, ob derartige Trainingsprogramme mit der präoperativen Verbesserung der aeroben Fitness und der postoperativen Reduktion von Komplikationen sowie der stationären Verweildauer bei Patientinnen und Patienten mit kolorektaler Chirurgie vergesellschaftet sind. Hierzu wurde eine Metaanalyse der aktuellen Literatur durchgeführt. Es zeigte sich, dass durch die Programme vor OP zwar die Fitness (aerob) verbessert werden konnte, nicht allerdings die Komplikationsraten nach OP. Prähabilitation zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit vor Operationen an Dick- und Mastdarm ist wichtig (und mittlerweile auch in den Leitlinien berücksichtigt), allerdings müssen in zukünftigen Studien weitere Parameter differenziert erhoben werden, um auch den positiven Effekt dieser Programme auf die möglichen Komplikationen nach Darm-OPs zu belegen. Text: Professor Dr. Ines Gockel, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke.
500.000 Neuerkrankungen an Krebs pro Jahr in Deutschland!
Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar hat der Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, Prof. Dr. Michael Baumann, nachdrücklich daran erinnert, dass es ca. 500.000 Krebsneuerkrankungen inDeutschland pro Jahr gibt. Er hat gleichzeitig darauf hingewiesen, dass dank deutlich verbesserter Vorsorgemöglichkeiten (z. B. für Brust-, Prostata- und Darmkrebs) und dank großer Fortschritte in der Therapie heute viele Krebserkrankungen gut behandelbar sind. Seine wichtigste Botschaft: Jeder kann selbst etwas tun. Ca. 40% aller Krebserkrankungen sind durch Eigenverantwortung verhinderbar! Dazu gehören Verzicht auf Rauchen, ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Vermeiden von Übergewicht. „Die Stiftung LebensBlicke unterstützt nachdrücklich diese grundsätzlichen Empfehlungen, auf die sie ebenfalls schon seit Jahren hinweist“, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzenderder Stiftung LebensBlicke.
Polypen bei Angehörigen erhöhen das Darmkrebsrisiko
Es ist schon lange bekannt, dass das Auftreten von kolorektalen Karzinomen (CRC) bei erstgradigen Familienangehörigen mit einem erhöhten CRC-Risiko einhergeht. In einer aktuellen Studie wurde der Zusammenhang für das CRC-Risiko mit dem Nachweis von Polypen während einer Darmspiegelung bei Familienangehörigen untersucht. Dabei wurden aus Daten des Swedish Family Cancer Datasets bei 11.676.043 Personen untersucht, von denen 162.927 an einem CRC erkrankten. Es konnte gezeigt werden, dass das relative Risiko (RR) auf 1,4 anstieg, wenn bei einem erstgradig Verwandten Polypen festgestellt wurden. Das RR stieg auf 2,2 wenn bei mehreren erstgradig Verwandten wiederholt Polypen festgestellt wurden. Interessanterweise stieg das RR, ein CRC vor dem 50. Lebensjahr zu entwickeln (EoCRC) auf 3,9 bei mehreren Verwandten mit mehrfachen Polypen. Weiterhin konnte belegt werden, dass in je jüngerem Alter bei Angehörigen Polypen festgestellt wurden, das RR für ein CRC stieg. „Die Studie liefert wertvolle Hinweise auf den genetischen Zusammenhang bei der Entstehung von CRC. Daraus könnten sich verbesserte Screening-Strategien ableiten lassen, bei denen auch die Diagnose von Polypen bei erstgradigen Verwandten berücksichtigt werden“, folgert Prof. Dr. Christoph Eisenbach vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke (Hu Y et al. Gastroenterology 2025; 10:S0016-5085(25)00036-8. doi: 10.1053/j.gastro.2024.12.030).
Ernst von Leyden-Preis: Einreichungen bis 30. April 2025
Die Stiftung LebensBlicke stiftet seit 2017 anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) den „Ernst von Leyden-Preis“ für herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Darmkrebsprävention oder allgemein der Früherkennung und Prävention von Tumorerkrankungen im Gastrointestinaltrakt. Der mit 1.000 € dotierte Preis ist für die Auszeichnung und Förderung von Wissenschaftlern/innen gedacht, die in Kliniken und Instituten in Deutschland tätig sind. Es sollen insbesondere junge Wissenschaftler am Beginn ihrer Forschungskarriere gefördert werden. Abstracts können bis zum 30. April 2025 unter www.viszeralmedizin.com eingereicht werden.