Darmkrebs-Tests: Zugang muss einfacher werden!

Das Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz KFRG regelt seit 2019 die bundesweite Einladung zur Darmkrebsvorsorge. Dieser Paradigmenwechsel weg vom opportunistischen Darmkrebs-Screening hin zu einem Einladungsverfahren war ein echter Fortschritt. Die Entwicklung darf aber nicht stehen bleiben. Die Corona Pandemie hat gezeigt, was alles unter Einsatz digitaler Verfahren möglich ist. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke Prof. Dr. J. F. Riemann hat dazu in einem Interview mit der ÄrzteZeitung ausführlich Stellung genommen. O-Ton: „Verbesserungswürdig ist weiterhin der Zugang zum Stuhltest respektive zur Darmspiegelung. Es sollte bei zunehmender Forderung nach Digitalisierung möglich sein, online bei meiner Krankenkasse nachzufragen, ob ich mir einen Stuhltest abholen oder zuschicken lassen oder ob ich zu einer Darmspiegelung gehen kann. Wir sollten die Menschen da abholen, wo sie gerade tätig sind. Und damit wecke ich auch mehr Bereitschaft, mitzuwirken“.

Gemeinsamer Aufruf von DGIM und Stiftung LebensBlicke

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die Stiftung LebensBlicke rufen zum Abschluss des Darmkrebsmonats März 2021 noch einmal nachdrücklich zur Darmkrebsvorsorge auf. Auch in der Corona-Pandemie sollten Krebs-Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden; denn auch durch sie werden Leben gerettet. Die strengen Hygienekonzepte in Kliniken und Praxen gewährleisten sichere Untersuchungen! (Pressemitteilung)

Fördern Milch und Rindfleisch Entstehung von Darmkrebs?

Der Konsum von Milch und Rindfleisch scheint ursächlich in Zusammenhang mit der Entwicklung von Darmkrebs zu stehen. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg stellte bereits 2019 diese Hypothese auf. Wissenschaftler um Harald zur Hausen (DKFZ) haben jetzt nachgewiesen, dass  „Bovine Meat and Milk Factors“ , sog. BMMF’s, ringförmige DNA-Elemente sind, die aus  Milchprodukten und Rinderseren isoliert werden konnten. Sie vermehren sich in menschlichen Zellen durch Bildung des Proteins „Rep“, das sie für ihre Vermehrung in Darmzellen benötigen. BMMF’s sind indirekte Kanzerogene; sie lösen lokale chronische Entzündungen aus, die bei erhöhten Spiegeln von reaktiven Sauerstoffverbindungen Mutationen fördern. Langfristig kann dadurch Darmkrebs entstehen. „Die Ergebnisse unterstützen unsere Hypothese, dass der Konsum von Milch und Rindfleisch ursächlich mit der Entstehung von Darmkrebs in Zusammenhang steht, und eröffnen gleichzeitig Möglichkeiten zum präventiven Eingreifen“, erklärt zur Hausen. So könnte beispielsweise ein frühzeitiger Nachweis der BMMF’s besonders gefährdete Personen identifizieren, die dann rechtzeitig die Darmkrebsvorsorge in Anspruch nehmen sollten. (Link Publikation)

BURDEN 2020: Prävention sichert Lebensjahre!

Verlorene Lebensjahre durch Tod! So lautet der Titel eines Aufsatzes im Deutschen Ärzteblatt. Die dort vorgestellte, vom Robert Koch-Institut initiierte Studie BURDEN 2020 hat aufsehenerregende, gleichzeitig aber auch erwartbare Befunde ermittelt.  Die Autoren analysierten die Todesursachenstatistik im Zusammenhang mit todesursachenspezifischen Sterbefällen und der Restlebenserwartung und ermittelten genderspezifisch verlorene Lebensjahre durch Tod. Sie fanden als häufigste Sterbeursachen Unfälle, Selbstschädigung und Gewalt, aber vor allem auch bösartige Neubildungen sowie alkoholassoziierte Erkrankungen.  „Die Stiftung LebensBlicke weist immer wieder darauf hin, dass konsequente Prävention (primär, sekundär, tertiär) zuverlässig Leben und damit auch Lebensjahre rettet. BURDEN 2020 macht sehr deutlich, dass Prävention auf allen Ebenen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe notwendig ist, wenn die Gesundheit der Bevölkerung nicht nur erhalten, sondern auch weiter verbessert werden soll“, so Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Dtsch Arztebl Int 2021; 118:145-51).

Start einer neuen Podcast-Reihe zum Thema Darmkrebs

Mit drei Pilotsendungen startet die Stiftung LebensBlicke im Darmkrebsmonat März eine Reihe mit Wissens-Podcasts zum Darmkrebs in Kooperation mit „medAudio – der Podcast von Ärzten für Ärzte“.  Produziert werden die wissenschaftlich fundeierten Audiobeiträge von der „me2 Medizin- und Medien-Privatinstitut GmbH“,  die auf die Entwicklung und Produktion von medizinischen Medienangeboten spezialisiert ist. Diese Beiträge sowie viele weitere RSS-Feeds werden kostenfrei angeboten unter www.medaudio.de. „Wir würden uns sehr freuen, wenn die Podcasts regen Anklang finden würden, bei Ärztinnen und Ärzten, unseren Regionalbeauftragten, aber auch bei allen, die sich für das Thema interessieren. Zu finden sind sie auf der Startseite unserer Homepage rechts oben. Schreiben Sie uns bitte Ihre Meinung zu den Podcasts; Ihre Kommentare finden Sie in der Rubrik Forum unter Leserbeiträge“, so Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke.