Kooperation mit dem Gesundheitsnetzwerk Leben

Die Stiftung LebensBlicke macht mit großer Freude die neue Vernetzung mit dem „Gesundheitsnetzwerk Leben“ bekannt,  das unter dem Dach der Audi BKK Ingolstadt die regionale und überregionale Zusammenarbeit von Einrichtungen rund um die Arbeitswelt fördert. Die Netzwerkpartner arbeiten gemeinsam daran, rund um Berufstätigkeit und Arbeitswelt Nachhaltigkeit zu gewährleisten, Bürokratie abzubauen und Zusammenhalt zu stärken. Anlass zu der neuen Kooperation war ein Interview, dass der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke, Professor Dr. J. F. Riemann, der Projektleiterin des Netzwerks, Frau Helga Friehe von der Audi BKK Ingolstadt zum Thema „Darmkrebsvorsorge in  COVID-19-Zeiten“ gegeben hat.

Darmkrebsvorsorge – Es ist nie zu früh für einen Stuhltest

Nicht wegschauen und die mögliche Gefahr eines Darmkrebses herunterspielen, auch wenn die Symptome auf den ersten Blick mit einem niedrigen Risiko verbunden sind. Bei Bauchschmerzen, Gewichtsverlust oder einer milden Anämie denkt man nicht gleich an eine Darmkrebserkrankung. Sollte man aber, wie eine jüngst veröffentlichte Studie aus England von Sarah Bailey et.al. zeigt. In der Studie wurden 3.840 Patienten ab 50 Jahren untersucht, die sich beim Hausarzt mit Symptomen vorgestellt haben, die ein geringes Darmkrebsrisiko erwarten lassen. Die Studienteilnehmer erhielten u. a. einen quantitativen immunologischen Stuhltest (iFOBT). Das Ergebnis war überraschend: Bei 16% der Stuhlteste war das Ergebnis positiv. Die anschließende koloskopische Untersuchung bestätigte 7% Darmkrebsdiagnosen. Man findet also bei einem von 15 Patienten mit niedrig-Risiko-Symptomen und positivem Stuhltest in der Koloskopie einen Darmkrebs. Weiterlesen

Fußballer Uwe Rahn über seine Diagnose Dickdarmkrebs

Der an Darmkrebs erkrankte Ex-Fußballstar Uwe Rahn berichtet der Stiftung LebensBlicke, wie es war, als er die Diagnose Darmkrebs erhielt: „Der Boden unter den Füßen ging weg, und die Welt blieb um mich herum stehen. Alle Vorhaben traten in den Hintergrund: es drehte sich alles nur noch um den Krebs. Es schossen mir sehr viele Fragen und Gedanken durch den Kopf. ‚Ich bin 57 Jahre, fühle mich topfit! Diese Diagnose passt doch nicht zu meinem guten körperlichen Befinden‘ sagte ich mir. Von all dem, was sich da in meinem Körper abspielte, habe ich nichts bemerkt.“ Die ganze Geschichte lesen Sie unter Patientengeschichten.

Sängerin Angelika Milster ist neue Befürworterin

Angelika Milster ist Sängerin, Schauspielerin, Musicaldarstellerin und Synchronsprecherin. Berühmt wurde sie vor allem in der Rolle der Grizabella im Musical „Cats“. Angelika Milster: „Die Darmkrebs-Früherkennung ist für Berechtigte kostenlos, schmerzlos, sehr sicher, und man kann wertvolle Zeit gewinnen. Ich freue mich, wenn mehr Menschen ihre Vorsorge in Anspruch nehmen. Vorhandene Vorstufen von Darmkrebs und frühe Stadien können erkannt und behandelt werden, bevor sich negative Folgen entwickeln. Die Heilungschancen sind hoch, wenn Veränderungen rechtzeitig entdeckt werden. Gerade in der Corona-Pandemie dürfen wir die Vorsorge nicht vergessen!“

Langjährige Screening-Intervalle nach negativer Koloskopie

Die personalisierte Prävention kann ein weiterer wichtiger Schritt bei der Darmkrebsfrüherkennung werden. Die Arbeitsgruppe um Hermann Brenner vom DKFZ in Heidelberg hat sich der Frage gewidmet, ob ein Nachsorge-Intervall nach unauffälliger erster Koloskopie länger als zehn Jahre dauern könnte. Sie konnte an einer Screening-Kohorte im Vergleich zu einer ohne Koloskopie nach 20 Jahren  zeigen, dass der Nachweis einer fortgeschrittenen Neoplasie des Colons  mit 5,5% , darunter <0,4% Karzinome, versus 12,6%, darunter 1,5% kolorektale Karzinome, deutlich niedriger war. Sie identifizierten ferner mittels eines einfachen Risikoscores (Geschlecht, Alter, Rauchen, familiäre Belastung, und BMI) eine Subgruppe, die ein deutlich höheres Risiko für eine fortgeschrittene Neoplasie aufwies. Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke: „Diese hochrangig publizierte Mitteilung unterstreicht, dass auch beim Darmkrebs-Screening die Zukunft der personalisierten Nachsorge gehört. Für einen definierten Personenkreis kann schon jetzt nach einer qualitativ hochwertigen Index-Koloskopie ein deutlich längeres Kontrollintervall angesetzt werden“. (Heisser Th, Guo F, Niedermaier T et al. Gastroenterology 2020; 159:2235-2237)