Aktuelle Untersuchungen weisen auf Veränderungen im Lebensstil, der Ernährung, des Mikrobioms des Darms und weiterer Umweltfaktoren hin. Diese können im Zusammenspiel mit genetischen und epigenetischen Veränderungen zur Zunahme von Krebserkrankungen bei Patienten unter 50 Jahren führen“, so Professor Dr. Matthias Ebert, Vorstand der Stiftung LebensBlicke. Er führte im Rahmen der jüngsten Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS) aus, warum immer mehr jüngere Menschen von Darmkrebs betroffen sind. So ist die deutliche Zunahme der Inzidenz bei gastrointestinalen Krebserkrankungen bei Männern und Frauen unter 50 Jahren für Experten besonders auffällig. Zum ausführlichen Beitrag geht’s hier.
Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!
Dear international users,
LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!
Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke
Darmkrebsvorsorge – Teilnahme muss viel besser werden!
Die Darmkrebs-Früherkennung hat seit der Einführung des bevölkerungsweiten Screenings große Fortschritte gemacht. Die Stiftung LebensBlicke hat schon vor Jahren nach einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie in Allensbach darauf aufmerksam gemacht, dass die Bevölkerung über Vorsorge und ihre Möglichkeit gut informiert ist. Demgegenüber stand und steht offensichtlich immer noch eine nur mäßige Teilnahmerate. In einer prospektiven Kohorten-Studie haben jetzt Wissenschaftler von der Medizinischen Hochschule Hannover wieder festgestellt, dass zwar viele Menschen nach Aufforderung eine Screening-Teilnahme erwägen, dass aber nur etwa die Hälfte sie tatsächlich auch umsetzt. „Die Studie mach sehr deutlich, dass noch erhebliche Anstrengungen aller Beteiligten gemacht werden müssen, um die Teilnahmerate weiter zu erhöhen und damit die Darmkrebs-Neuerkrankungsrate und die Sterblichkeit noch nachhaltiger zu senken! Vermeiden statt leiden!“, kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Dreier M, Brinkmann M, Stahmeyer JT et al.; Intendierte und tatsächliche Teilnahme zur Darmkrebsfrüherkennung; Dtsch Arztebl Int 2024;121:497-504).
Stellenwert der KI in der Polypenerkennung
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten fünf Jahren breiten Einzug in die Koloskopie und Polypen-Detektion gehalten. Nicht nur die reine Detektion, sondern auch die Polypen-Charakterisierung ist inzwischen mit einer hohen diagnostischen Genauigkeit möglich. Lässt sich mit Hilfe der KI möglicherweise auch die Rezidivrate nach endoskopischer Resektion (Polypektomie) vorhersagen? Diese liegt nach sogenannter piece-meal Resektion großer Polypen bei ca 15-20% und betrifft vor allem die Randgebiete der Abtragungsfläche. Weisen diese Randgebiete nach Resektion etwaige Charakteristika auf, die dem menschlichen Auge entgehen? Eine amerikanische Arbeitsgruppe ging dieser Frage nach und entwickelte eine KI-Software auf der Basis optischer Bilder in Korrelation mit zugehörigen histologischen Ergebnissen (Pohl H et al. DDW News 2024). Hierbei war die KI in der Lage, bereits präemptiv auffällige Stellen mit hohem Risiko für ein Rezidiv zu identifizieren. „Hieraus könnte sich analog zur Barrett-KI-Ampel ein Scoring-System ableiten, das es dem Untersucher ermöglicht, noch während der initialen Abtragung Hochrisiko-Lasionen adäquat zu behandeln“, kommentiert Priv.-Doz. Dr. Axel Eickhoff vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke.
Wacken Open Air – Vorsorge rockt! LebensBlicke war dabei!
Die Darmkrebs-Vorsorgeaktion der Kliniken in Heide und Itzehoe auf dem Wacken Open Air war ein voller Erfolg. Der Ärztliche Direktor und Botschafter des Jahres der Stiftung LebensBlicke, Dr. Thomas Thomsen, führte während des Kult-Events zahllose Gespräche über die Darmkrebs-Vorsorge. Viele Standbesucher berichteten über persönliche Erfahrungen im Familien- und Freundeskreis. Mit dieser Aktion konnte wieder breite öffentliche Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema erreicht werden. Die Aktion wird Mitte August auf der Wattolümpiade in Brunsbüttel weitergeführt. Die Stiftung LebensBlicke dankt Herrn Dr. Thomsen und seinem Team für dieses herausragende Engagement!
Junge Darmkrebs-Betroffene: Bedürfnisse besser verstehen
Die Zahl der Krebs-Neudiagnosen bei unter 50-Jährigen ist seit 1990 weltweit um fast 80 Prozent gestiegen. Insbesondere die Neuerkrankungen mit YOCRC (Young Onset ColoRectal Cancer – Betroffene, bei denen vor dem 50. Lebensjahr Darmkrebs diagnostiziert wird) steigt rapide an. Es wird prognostiziert, dass Darmkrebs bis 2030 die häufigste Krebstodesursache in dieser Altersgruppe sein wird. Dennoch gibt es nur begrenzte Untersuchungen hierzu. Ziel der Studie von Fletcher et al. (doi.org/10.1200/OP.24.00002) war es, die Erfahrungen und Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit YOCRC und ihren Behandlerinnen und Behandler besser zu verstehen. Es wurden vier Hauptthemen identifiziert: 1. Das Gefühl, vom Gesundheitssystem überwältigt zu sein und der Wunsch nach Patientennavigation; 2. Sich isoliert zu fühlen und sich nach Unterstützung durch Gleichaltrige sehnen; 3. Unterbrechung des Lebens aufgrund von Schwierigkeiten, mehrere Rollen zusammen zu bringen und psychosoziale Unterstützung zu wünschen und 4. Begeisterung für die Teilnahme an Forschung und Gentests. „Die Ergebnisse belegen deutlich, dass gerade bei jungen Menschen mit Darmkrebs sehr spezialisierte Versorgungsmodelle erforderlich sind. Es besteht noch sehr viel Forschungsbedarf, um ganz besonders diese Gruppe nicht nur medizinisch, sondern auch psychosozial optimal zu behandeln“, so Professor Ines Gockel, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke.