RNA-Stuhltest für das Darmkrebsscreening

Niedrigschwellige Stuhltests sind derzeit ein wesentlicher Bestandteil von Darmkrebs-Screening Programmen in aller Welt. Die Testsicherheit lässt immer noch zu wünschen übrig; von daher war zu erwarten, dass die Suche nach besseren Tests weitergeht. Amerikanische Forscher um den bekannten Gastroenterologen David Lieberman haben in einer verblindeten prospektiven Crossover-Studie (CRC Prevent) einen neuen Multitarget RNA Stuhltest (mt-sRNA) (ColoSense) auf seine Sensitivität und Spezifität untersucht und die Ergebnisse mit denen der Koloskopie verglichen. An dieser Phase III-Studie nahmen knapp 9000 Menschen teil. Bei allen Teilnehmern waren Stuhlproben vor der Koloskopie gewonnen worden. Als primäre Endpunkte sahen die Autoren die Sensitivität des Tests zur Entdeckung eines kolorektalen Karzinoms (KRK) bzw. fortgeschrittenen Adenoms und die Spezifität für keine Läsionen bei der Koloskopie an. Im Ergebnis fanden sie in 0,4 % kolorektale Karzinome und in 6,8 % fortgeschrittene Adenome. Die mt-sRNA Sensitivität lag für KRK bei 94 %, für Adenome bei 46 %, die Spezifität für koloskopische o.B. Befunde bei 88 %. Diese Ergebnisse waren deutlich besser gegenüber dem bisher gebräuchlichen FIT. „Diese Ergebnisse lassen erwarten, dass mit dem verbesserten niedrigschwelligen Stuhltest viele weitere Menschen für Darmkrebs-Präventionsmaßnahmen gewonnen werden können, die keine Koloskopie machen lassen wollen“, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann. (Barnell EK, Wurtzler EM, La Roca L et al. JAMA 2023; 330: 1760-1768).

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