Zur Förderung des ärztlichen wissenschaftlichen Nachwuchses schreibt die Walter-Siegenthaler-Gesellschaft für das Jahr 2026 erneut drei Wissenschaftspreise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu aktuellen Themen der Inneren Medizin aus. Jeder Preis ist mit einer Silbermedaille sowie einem Geldbetrag von 2.000 Euro dotiert. Die Arbeiten sind zusammen mit einem Curriculum Vitae bis zum 28. Februar 2026 als PDF beim Generalsekretär der Walter-Siegenthaler-Gesellschaft, Prof. Dr. Udo Sechtem, per Mail einzureichen. Bei englischsprachigen Arbeiten wird eine 1- bis 2-seitige deutsche Zusammenfassung erbeten. Weitere Details siehe Ausschreibung.
Solide Karzinome, die eine Defizienz der Mismatch Repair Proteine (dMMR) tragen, sprechen gut auf eine Immuntherapie in Form einer PD-1 Blockade an. Dieses ist auch für das Rektumkarzinom bekannt, wenn sie dMMR-positiv sind. In einer explorativen Studie (Cercek A et al.; N Engl J Med 2025; 392(23): 2297–2308) untersuchten Wissenschaftler aus New York die Wirksamkeit einer neoadjuvanten Immuntherapie bei Patienten mit dMMR-Rektumkarzinomen. Sollte es zu einer kompletten Remission unter der Immuntherapie kommen, wurde den Patienten angeboten auf eine Operation zu verzichten. Eingeschlossen in die Studie wurden 49 Patienten mit dMMR-Rektumkarzinomen mit kurativer Option. Die Patienten erhielten über 6 Monate eine Immuntherapie. Alle 49 Patienten komplettierten die Behandlung und erreichten ein vollständiges Therapieansprechen (cCR – complete clinical response). Alle 49 Patienten entschieden sich, auf eine operative Behandlung zu verzichten. Das 2-Jahres Rezidiv-freie Überleben betrug 96%. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatten 37 Patienten eine cCR für mindestens 12 Monate nach Ende der Behandlung. Prof. Christoph Eisenbach, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke: „Auch wenn es sich bisher nur um eine explorative Studie handelt, sind die Daten beeindruckend. In Zukunft besteht für dMMR-Rektumkarzinome die Option zum Organerhalt oder gar den vollständigen Verzicht auf eine operative Behandlung
Die erste AOK Public Health Studie, die in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschunsgzentrum Heidelberg erstellt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die Bundesrepublik Deutschland bei der Umsetzung von präventiven Maßnahmen chronischer Erkrankungen unter 18 Staaten Nord- und Zentraleuropas den vorletzten Platz belegt hat. Untersucht wurden Umsetzungsstand wissenschaftlich empfohlener Präventionsmaßnahmen. In den Feldern Tabak, Ernährung und Alkohol landet Deutschland auf den letzten Rängen, bei dem Themenfeld Bewegung liegt die Republik im unteren Mittelfeld. „Diese Ergebnisse bedürfen aktiver Gegensteuerungsmaßnahmen, Präventionsaufklärung ist dringend geboten!“ so Professor Dieter Schilling, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke.
Krebserkrankungen gehören zu den größten medizinischen Herausforderungen. In der EU erhalten jährlich rund 2,7 Millionen Menschen eine Krebsdiagnose, 1,3 Millionen sterben an den Folgen. Gleichzeitig überleben dank verbesserter Prävention, Früherkennung und Therapie immer mehr Betroffene ihre Erkrankung – allein in Deutschland über fünf Millionen Menschen. National wurde 2019 die Nationale Dekade gegen Krebs ins Leben gerufen, getragen vom BMBF, dem DKFZ und weiteren Partnern aus Gesundheitswesen, Wissenschaft, Politik, Industrie und Patienten. Auf europäischer Ebene startete 2021 die EU-Krebsmission mit dem Ziel, das Leben von Betroffenen spürbar zu verbessern. Beide Initiativen ergänzen sich und stärken Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Therapie sowie die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten. Mit dem neuen European Cancer Hub Germany werden gemeinsame nationale und europäische Aktivitäten weiter vertieft. Ziel ist es, Ressourcen zu bündeln, Synergien zu nutzen und gemeinsame Projekte schneller und wirksamer umzusetzen. Er stärkt den Austausch zwischen Forschung, Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Patienten und erleichtert deutschen Institutionen den Zugang zu europäischen Netzwerken und Förderstrukturen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der konsequenten Beteiligung von Patientinnen und Patienten. Prof. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke: „Die Stiftung Lebensblicke wird auch in Zukunft in Abstimmung mit der Nationalen Dekade gegen Krebs ihre Aktivitäten nach diesen Zielen ausrichten“.
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