Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) verdeutlicht: das Darmkrebsrisiko kann durch Lebensstiländerungen nachhaltig gemindert werden. Über 7000 Personen mit und ohne Darmkrebs wurden dazu befragt. Die Epidemiologen Priv.-Doz. Dr. Michael Hoffmeister und Dr. Prudence Carr vom DKFZ, Preisträger des Darmkrebs-Präventionspreises 2021 der Stiftung LebensBlicke, haben diese Daten analysiert und das absolute Risiko, ab dem 50. Geburtstag innerhalb von 30 Jahren an Darmkrebs zu erkranken, berechnet. Anhand des genetischen Risikos und des Lebensstils haben die Experten fünf Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Alkohol, Ernährung sowie Bewegungsmangel zusammengestellt, die zusammen das individuelle Risiko einschätzen lassen. Diese Ergebnisse decken sich mit Befunden aus der BURDEN 2020 Untersuchung. Die Studie zeigt aber auch deutlich: die Darmspiegelung ist die erfolgreichste Früherkennungsmaßnahme. Die Sendung auf ARD Alpha gibt hierzu einen aktuellen Überblick.
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Krebsrisiko senken: dazu eine aktuelle Buch-Rezension
Es gibt viele Ratgeber-Bücher zu Krebserkrankungen auf dem Markt. Professor Christoph Eisenbach, Mitglied des Vorstands der Stiftung LebensBlicke, hat die Neuerscheinung „Der Anti-Krebs-Ratgeber | Krebsrisiko senken, Warnsignale erkennen, alle Heilungschancen nutzen“ von Dr. Andrea Flemmer gelesen und fasst seinen Eindruck zum Buch in einer kurzen Rezension zusammen: „Viele Menschen stellen sich diese Fragen mit Sorge. Die Angst vor einer Krebserkrankung ist groß und die Diagnose Krebs ist für viele aus Unwissenheit gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Die Autorin stellt in Ihrem Ratgeber schon im Vorwort klar, dass Weiterlesen
Darmkrebs-Tests: Zugang muss einfacher werden!
Das Krebsfrüherkennungs- und Registergesetz KFRG regelt seit 2019 die bundesweite Einladung zur Darmkrebsvorsorge. Dieser Paradigmenwechsel weg vom opportunistischen Darmkrebs-Screening hin zu einem Einladungsverfahren war ein echter Fortschritt. Die Entwicklung darf aber nicht stehen bleiben. Die Corona Pandemie hat gezeigt, was alles unter Einsatz digitaler Verfahren möglich ist. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke Prof. Dr. J. F. Riemann hat dazu in einem Interview mit der ÄrzteZeitung ausführlich Stellung genommen. O-Ton: „Verbesserungswürdig ist weiterhin der Zugang zum Stuhltest respektive zur Darmspiegelung. Es sollte bei zunehmender Forderung nach Digitalisierung möglich sein, online bei meiner Krankenkasse nachzufragen, ob ich mir einen Stuhltest abholen oder zuschicken lassen oder ob ich zu einer Darmspiegelung gehen kann. Wir sollten die Menschen da abholen, wo sie gerade tätig sind. Und damit wecke ich auch mehr Bereitschaft, mitzuwirken“.
Gemeinsamer Aufruf von DGIM und Stiftung LebensBlicke
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die Stiftung LebensBlicke rufen zum Abschluss des Darmkrebsmonats März 2021 noch einmal nachdrücklich zur Darmkrebsvorsorge auf. Auch in der Corona-Pandemie sollten Krebs-Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden; denn auch durch sie werden Leben gerettet. Die strengen Hygienekonzepte in Kliniken und Praxen gewährleisten sichere Untersuchungen! (Pressemitteilung)
Fördern Milch und Rindfleisch Entstehung von Darmkrebs?
Der Konsum von Milch und Rindfleisch scheint ursächlich in Zusammenhang mit der Entwicklung von Darmkrebs zu stehen. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg stellte bereits 2019 diese Hypothese auf. Wissenschaftler um Harald zur Hausen (DKFZ) haben jetzt nachgewiesen, dass „Bovine Meat and Milk Factors“ , sog. BMMF’s, ringförmige DNA-Elemente sind, die aus Milchprodukten und Rinderseren isoliert werden konnten. Sie vermehren sich in menschlichen Zellen durch Bildung des Proteins „Rep“, das sie für ihre Vermehrung in Darmzellen benötigen. BMMF’s sind indirekte Kanzerogene; sie lösen lokale chronische Entzündungen aus, die bei erhöhten Spiegeln von reaktiven Sauerstoffverbindungen Mutationen fördern. Langfristig kann dadurch Darmkrebs entstehen. „Die Ergebnisse unterstützen unsere Hypothese, dass der Konsum von Milch und Rindfleisch ursächlich mit der Entstehung von Darmkrebs in Zusammenhang steht, und eröffnen gleichzeitig Möglichkeiten zum präventiven Eingreifen“, erklärt zur Hausen. So könnte beispielsweise ein frühzeitiger Nachweis der BMMF’s besonders gefährdete Personen identifizieren, die dann rechtzeitig die Darmkrebsvorsorge in Anspruch nehmen sollten. (Link Publikation)