Die WHO hat 2016 beschlossen, bis 2030 90% der weltweiten Hepatitis B- und C-Virus-Infektionen zu identifizieren, 80% zu behandeln und die Mortalität um 65% zu senken. Die Bundesregierung hat sich diesen Zielen angeschlossen. Daher wurde ab dem 01.10.21 ein einmaliges Screening auf Hepatitis B und C in die Gesundheitsuntersuchung (GU) ab 35 Jahren für GKV-Versicherte aufgenommen. Eine aktuelle Arbeit bewertet die bisherigen Teilnahmeraten an der GU, die Effektivität des Programms anhand der Meldedaten des Robert Koch-Institutes (RKI) und schätzt die Entwicklung der Behandlungszahlen ab (Hüppe D, Serfert Y, Cornberg M, Wedemeyer H: Deutlicher Anstieg neu diagnostizierter Hepatitis B und C Fälle nach Einführung des Screenings in die allgemeine Gesundheitsuntersuchung – ehemals „Check-up 35“ – in Deutschland). Weiterlesen
Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!
Dear international users,
LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!
Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke
Wichtiger Briefwechsel mit hessischer Gesundheitsministerin
Die Nachricht, dass das eigenständige Referat ‚Prävention‘ im hessischen Gesundheitsministerium und dessen Referatsleitung im Land Hessen aufgegeben und in die Umweltmedizin integriert werden soll, hat zu einem Schriftwechsel der Stiftung LebensBlicke und wichtiger Unterstützer mit der zuständigen Gesundheitsministerin Frau Staatsministerin Diana Stolz geführt. Die Staatsministerin hat schriftlich die Sorge entkräftet, dass es damit zu einer Verschlechterung des Präventionsangebotes im Land Hessen kommen werde. Das klingt zwar gut; die weitere Entwicklung und zukünftige Entscheidungen werden zeigen, ob dieser Schritt zu Recht erfolgt ist oder nicht. Lesen Sie selbst! Hier geht’s zum Schriftwechsel.
Darmkrebs-Rezidivrisiko: gescreent versus nicht-gescreent
Kolonkarzinome werden durch Früherkennung in einem früheren Stadium erkannt und haben damit durchweg eine gute Prognose. Niederländische Autoren haben nun untersucht, wie sich das krankheitsfreie Überleben im Vergleich zu einer Gruppe von Patienten verhält, bei denen ein Karzinom ohne Screening entdeckt und behandelt wurde. Sie fanden heraus, dass die Karzinomdetektion durch Screening mit einem signifikant reduzierten Risiko eines späteren Rezidivs einhergeht im Vergleich zu den Patienten, bei denen der Tumor ohne Screening diagnostiziert worden. Das krankheitsfreie Überleben war unabhängig vom Alter, Geschlecht, von der Tumorlokalisation, dem Stadium und der Behandlung. „Die Studie zeigt, dass die Vorsorgekoloskopie gerade auch für die Menschen von großem Vorteil ist, bei denen ein Karzinom entdeckt wird. Der Überlebensvorteil ist deutlich größer als bei jenen, die durch ein (symptomatisches) Kolonkarzinom (ohne Screening) zu Diagnose und Behandlung kamen“, so Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Clin Gastroenterol Hepatol 2024).
Jährlich am 28. November: Tag der Krebsvorsorge
Der „Tag der Krebsvorsorge“ findet jährlich am 28. November statt und wurde 2022 von der Deutschen Krebsgesellschaft und der AOK ins Leben gerufen, um die Bedeutung von Früherkennungsuntersuchungen zu betonen. Auch die Stiftung LebensBlicke steht hinter diesem Gedanken und betont die Wichtigkeit von Vorsorgemaßnahmen. Aus diesem Anlass finden Interessierte interaktiv gestaltete Informationen auf der Webseite www.aok.de sowie eine aktualisierte Version des „Vorsorg-O-Mat. Ergänzend dazu gibt es Informationsfilme, die den Ablauf und Nutzen einzelner Untersuchungen erklären. Professor Dr. Jürgen Riemann, Vorsitzender der Stiftung LebensBlicke, betont: „Die Stiftung LebensBlicke setzt sich seit vielen Jahren für die Darmkrebsvorsorge ein. Es ist von großer Bedeutung, dass wir alle regelmäßig zu den Früherkennungsuntersuchungen gehen, um Krebs frühzeitig zu erkennen und erfolgreich behandeln zu können.“
Studie zur Mortalitätsreduktion durch Screening-Koloskopie
Die Vorsorgekoloskopie führt sowohl durch Früherkennung bereits vorhandener Kolonkarzinome als auch durch konsequente Entfernung von Vorstufen zu einer Mortalitätsreduktion. Wissenschaftler haben in einer Modell-Studie (Markov-Modell) untersucht, welchen Anteil beide Komponenten daran haben. Sie fanden, dass der Rückgang der Darmkrebssterblichkeit zwar durch die Früherkennung bereits vorhandener Krebse bedingt ist, dass aber die Prävention inzidenter Fälle für den Großteil der verhinderten Todesfälle im Langzeitverlauf verantwortlich ist. „Diese Studie macht klar, wie entscheidend die Entfernung von Vorstufen des Kolonkarzinoms für das Langzeitüberleben von Menschen ist, die ohne Screening an Darmkrebs erkrankt wären“, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Gastrointest Endosc 2024;100:710-17).