Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!

Dear international users, LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!

Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke



Ernst von Leyden-Preis an Dr. Martin W. Laaß verliehen

Die Stiftung LebensBlicke hat auch in diesem Jahr den von ihr ins Leben gerufenen wissenschaftlichen Ernst von Leyden-Preis für das beste Abstract zum Thema „Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention von Darmkrebs“ vergeben. Professor Dr. Matthias Ebert, stellv. Vorstandsvorsitzender der Stiftung, überreichte beim Viszeralmedizin-Kongress in Leipzig den mit 1.000 € dotierten Preis an Dr. Martin W. Laaß, Dresden, für seine Arbeit “Jugendliche mit familiärer adenomatöser Polyposis coli – Karzinomentstehung und Kolektomie vor dem 18. Lebensjahr“. Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke: „Der Familiäre Darmkrebs bedarf in der Tat besonderer Aufmerksamkeit. Daher freue ich mich, dass in diesem Jahr die Wahl auf diese Thematik gefallen ist“. Die Viszeralmedizin ist die gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mit Sektion Endoskopie und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV). Bild: Dr. Martin Laaß (links) mit Prof. Dr. Matthias Ebert)

Impulse für Prävention und Therapie des Kolonkarzinoms

Vom 17.-20. September fand in Leipzig die Viszeralmedizin 2025 statt. Die folgende Auswahl an Abstracts zeigt aktuelle Trends in der Früherkennung und Therapie des Kolonkarzinoms. • Früh auftretendes Kolorektales Karzinom (eoCRC): In einer großen Freiburger Kohorte traten eoCRC-Fälle häufiger in fortgeschrittenen Stadien auf (Stadium III/IV: 70% vs. 40% bei eoCRC) und zeigten öfter Mikrosatelliteninstabilität (MSI) (20% vs. 11%). Auffällig: eoCRC-Patientinnen und Patienten hatten niedrigeren BMI und seltener Diabetes/Adipositas – Warnzeichen bei Jüngeren sollten daher unabhängig von klassischen metabolischen Risikofaktoren ernst genommen werden. (Hilbert J; doi: 10.1055/s-0045-1810929) • Adjuvante Chemotherapie ab 75 Jahren (UICC III): Registerdaten über 41.630 Fälle zeigen einen klaren Überlebensvorteil: 5-Jahres-OS 62,0% mit vs. 41,8% ohne adjuvante Chemotherapie (HR 0,677). Dennoch erhielten nur 28,2% der ≥ 75-Jährigen eine adjuvante Therapie. Konsequenz: keine pauschalen Ausschlüsse, sondern differenzierte Aufklärung und individuelle Entscheidung. (Langheinrich M; doi: 10.1055/s-0045-1810924) Weiterlesen

Sicherheit KI-gestützter koloskopischer (optischer) Diagnostik

Die PRACTICE-Studie von Antonelli et al. hat die wichtige Frage des Stellenwerts der künstlichen Intelligenz bei der optischen Diagnose von kolorektalen Polypen untersucht. Aktuelle Leitlinien empfehlen das Belassen von Polypen < 5 mm Durchmesser (rektosigmoidal), welche vom Untersucher visuell als unauffällig (nicht- dysplastisch) eingeschätzt werden. Valide Studiendaten lagen bis dato zu dieser Thematik nicht vor. In der hier diskutierten randomisierten und kontrollierten Studie mit 1.147 Patienten wurde die Sicherheit des Belassens von Polypen im Darm während einer Koloskopie basierend auf einer KI-gestützten optischen Diagnose analysiert. Hierbei handelte es sich um eine nicht-Unterlegenheitsstudie (non-inferiority. Ziel war, zu überprüfen, ob endoskopische KI-gestützte Diagnosen ausreichen, um bestimmte Polypen gefahrlos im Darm zu belassen, um somit invasive Eingriffe zu vermeiden. „Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur patientenschonenden Endoskopie mit Hilfe von künstlicher Intelligenz durch die Reduktion nicht-notwendiger endoskopischer Polypektomien. Sie kann die Entscheidungsfindung bei Koloskopien maßgeblich beeinflussen, sofern die Sicherheit gewährleistet ist“, kommentiert Prof. Dr. Ines Gockel vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke. Zitat: Antonelli G, Desideri F, Scarozza P et al. Safety of artificial intelligence-assisted optical diagnosis for leaving colorectal polyps in situ during colonoscopy (PRACTICE): a non-inferiority, randomised controlled trial. Lancet Gastroenterol Hepatol 2025 Oct;10(10):915-923. doi: 10.1016/S2468-1253(25)00140-2. PMID: 40914178.

Tag der Patientensicherheit – Vorsorge wahrnehmen!

Heute, am 17. September ist Welttag der Patientensicherheit, der 2019 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen wurde. Die Stiftung Lebensblicke nimmt diesen Tag zum Anlass, die Bevölkerung zur Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung aufzurufen. Gerade für den Darmkrebs, einen der häufigsten Tumoren, gibt es wirksame Maßnahmen. Primäre Vorsorge durch gesunden Lebensstil und regelmäßige Bewegung tragen entscheidend zur Verhinderung bei. Der Tag der Patientensicherheit sollte die Menschen zum Innehalten motivieren und über ihren Lebensstil nachdenken lassen. Darüber hinaus gibt es schon seit Jahren erfolgreiche Darmkrebsvorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen wie den immunologischen Stuhltest FIT auf nicht sichtbares Blut und die Darmspiegelung. Beide haben sich bewährt. Alle Menschen ab 50 Jahren werden von ihren Krankenkassen seit 2019 dazu eingeladen. Am Tag der Patientensicherheit sollte sich jeder wieder ins Bewusstsein rufen, dass Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs Sicherheit bieten und im Sinne der Eigenverantwortung das Leben entscheidend beeinflussen können. Machen Sie die Vorsorge, denn vermeiden ist besser als leiden!! (Motto der Stiftung LebensBlicke).

Senkung des Krebsrisikos durch GLP-1-Agonisten!

Es kann als gesichert gelten, dass Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 das Risiko für Krebserkrankungen, vor allem auch des Darmkrebses deutlich erhöhen. Mit den GLP-1-Rezeptor-Agonisten (z.B. Semaglutid, Liraglutid) stehen wirksame medikamentöse Behandlungsoptionen zur Verfügung. Es war daher zu erwarten, dass Forscher auch der Frage nachgegangen sind, ob möglicherweise eine erfolgreiche Behandlung der Adipositas auch zu einer Reduktion des Risikos für einen adipositasassoziierten Krebs mit sich bringt. In der Tat gibt es inzwischen Daten zum Thema, die über die Simulation mit randomisierten kontrollierten Studien retrospektiv erhobenen worden sind.  Sie zeigen, dass unter der Therapie mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten die Inzidenz vieler Krebsarten, so auch des Darmkrebses geringer ist als bei Kontrollen. „Diese Mitteilung lässt aufhorchen und macht Hoffnung. Sie legt deshalb die dringend erforderliche wissenschaftliche Weiterverfolgung nahe, um diese Daten abzusichern“, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender Stiftung Lebensblicke ( Dai H,  Li Y,  Lee YA et al.  GLP-1 Receptor Agonists and Cancer Risk in Adults With Obesity. JAMA Oncol, Published online: August 21, 2025, doi: 10.1001/jamaoncol.2025.2681)