RNA-Stuhltest für das Darmkrebsscreening

Niedrigschwellige Stuhltests sind derzeit ein wesentlicher Bestandteil von Darmkrebs-Screening Programmen in aller Welt. Die Testsicherheit lässt immer noch zu wünschen übrig; von daher war zu erwarten, dass die Suche nach besseren Tests weitergeht. Amerikanische Forscher um den bekannten Gastroenterologen David Lieberman haben in einer verblindeten prospektiven Crossover-Studie (CRC Prevent) einen neuen Multitarget RNA Stuhltest (mt-sRNA) (ColoSense ) auf seine Sensitivität und Spezifität untersucht und die Ergebnisse mit denen der Koloskopie verglichen. An dieser Phase III-Studie nahmen knapp 9000 Menschen teil. Bei allen Teilnehmern waren Stuhlproben vor der Koloskopie gewonnen worden. Als primäre Endpunkte sahen die Autoren die Sensitivität des Tests zur Entdeckung eines kolorektalen Karzinoms (KRK) bzw. fortgeschrittenen Adenoms und die Spezifität für keine Läsionen bei der Koloskopie an. Im Ergebnis fanden sie Weiterlesen

Malu Dreyer Schirmherrin des Darmkrebsmonats März 2024

Stiftung LebensBlicke und Gastro-Liga freuen sich sehr, dass sie aktuell mit Malu Dreyer, der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, eine sehr angesehene und gerade der Darmkrebsprävention sehr aufgeschlossene Persönlichkeit als Schirmherrin für den Darmkrebsmonat 2024 gewinnen konnten. Malu Dreyer hat mit der Darmkrebs-Präventionskampagne durch Rheinland-Pfalz in ganz besonderem Maße die Stiftung LebensBlicke unterstützt. Die Stiftung arbeitet bundesweit mit über 200 Regionalbeauftragten zusammen und motiviert die Bevölkerung zu lebensrettender Vorsorge. Statement Malu Dreyer: “Denken Sie an morgen und gehen Sie heute zur Darmkrebsvorsorge!” Wie einfach und gleichzeitig effektiv Darm-krebsprävention ist, vermittelt die Stiftung LebensBlicke bereits seit 25 Jahren. Gute Gesundheit ist grundlegend für ein gutes Leben, deswegen habe ich gerne die Schirmherrschaft über diesen Aktionsmonat übernommen. Der Stiftung LebensBlicke und ihrer Partnerin Gastro-Liga e.V. danke ich von Herzen für ihr wichtiges Engagement.”

Darmkrebs-Präventionspreis: Bis 31.12.2023 bewerben!

Die Stiftung LebensBlicke schreibt jährlich einen Preis für hervorragende Arbeiten im Bereich der Darmkrebsvorsorge und -früherkennung aus. Der Preis ist mit 4.000 € dotiert und wird von Mitgliedern des Advisory Boards der Stiftung gestiftet; in diesem Jahr von der Firma Mast Diagnostica GmbH. Die Preisverleihung 2024 findet voraussichtlich wieder in Ludwigshafen statt. Hier geht’s zu den Ausschreibungsunterlagen. Eine Bewerbung für den Präventionspreis 2024 ist bis 31.12.2023 möglich. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Künstliche Intelligenz –  vertrauenswürdig?

Künstliche Intelligenz (KI) hat mit Riesenschritten Einzug in viele Bereiche der Medizin gehalten, getriggert sicher auch durch die Corona-Pandemie. Die große Herausforderung besteht darin, KI in nutzbringender Weise zu implementieren und auf der anderen Seite Vertrauenswürdigkeit zu schaffen. Die Zeitschrift “Die Innere Medizin” hat diesem Themenfeld ein interessantes Schwerpunktheft gewidmet (64, Heft 11, November 2023). Besondere Aufmerksamkeit verdient ein Artikel zur Frage, wie vertrauenswürdig ist die künstliche Intelligenz. Die Autoren heben dabei darauf ab, dass KI ein Modell für das Spannungsfeld zwischen Objektivität und Subjektivität ist. Deshalb ein wichtiges Fazit für die Praxis: “Die wahre Vertrauenswürdigkeit ist ein Teil der Systemeigenschaften und wird von den individuellen Standards der Person, die das System einschätzt, beeinflusst”. Letztlich bleibt bei einem Fortschritt immer eine Unsicherheit, die nur dadurch behoben werden kann, dass eine begleitende und fortlaufende Evaluation KI-basierter Systeme und Algorithmen erfolgt. Nachzulesen bei: Schlicker N, Langer M, Hirsch MC: Wie vertrauenswürdig ist künstliche Intelligenz?; Innere Medizin 2023; 64:1051-1057.

Rückgang der HPV-Impfquote besorgniserregend!

Die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) gilt weltweit als echte Krebsprävention. Nach Angaben des RKI erkranken in Deutschland jährlich über 6.000 Frauen und ca. 1.600 Männer an HPV-assoziierten Krebsen. Umso besorgniserregender ist eine Auswertung der DAK Gesundheit unter ihren Versicherten. Danach sank die HPV-Erstimpfungsrate im Vergleich zum Vorjahr deutlich, bei Jungen um -31%, bei Mädchen um -21%. (FAZ vom 11.11.2023). Beigetragen dazu hat sicher nicht nur das besondere mediale Augenmerk auf die Corona-Impfung, sondern auch die spürbare Impf-Skepsis nach der Corona-Pandemie. Analytische Details zur Studie finden Sie hier.

Darmkrebsanstieg wegen Corona-Pandemie?

Die Darmkrebsvorsorge in Deutschland mittels Stuhltest und Vorsorgekoloskopie seit 2002 hat bis 2018 zu einem Rückgang von Inzidenz des Kolorektalen Karzinoms (KRK) um ca. 25% und von Mortalität um 35-40% geführt. Nach neuen epidemiologischen Daten des RKIs für 2019 sinkt die Zahl der Neuerkrankungen auf 58.967 und die Todesfälle auf 24.048. Das entspricht einem Rückgang von 1.663 Erkrankungen (-2.7%) bzw. 200 Todesfällen (-0.8%). Wird sich dieser Rückgang verstetigen oder kommt es zum Rebound wegen verzögerter Diagnostik und Therapie? Manche Analytiker sehen das so! Dr. Dietrich Hüppe ist anderer Ansicht! Was sind seine Argumente und Indizien? Diskutieren Sie mit! Schreiben Sie uns per Mail!

Analkrebsrisiko durch HPV-Impfung drastisch gesenkt!

Die HPV-Impfung galt lange nur als Schutz vor dem Gebärmutterhalskrebs. Inzwischen ist gesichert, dass es eine ganze Reihe weiterer HPV-assoziierter Krebse gibt. Dazu gehört unter anderem auch der Analkrebs. In einer dänischen Kohorten-Studie mit fast 1 Million dänischer Frauen (17-37 Jahre) fanden Forscher heraus, dass nach HPV-Impfung auch beim Analkrebs und seiner Vorstufen eine drastische Reduktion beobachtet werden konnte. Diese Beobachtung dürfte auch auf Jungen übertragbar sein, die ja inzwischen auch die HPV-Impfung erhalten. Auch die Gastroenterologen sind daher gefordert, über die HPV-Impfung als Krebsprävention zu informieren. (Baandrup L, Maltesen Th, Dehlendorff Ch. et al.; HPV vaccination and anal high-grade precancerous lesions and cancer: a real-world effectiveness study. J Natl Cancer Inst 2023; DOI: 10.1093/JNCI/djad189).

SLB unterstützte Seminar “Digitale Gesundheitskompetenz”

“Tools zur Qualitätsverbesserung der Koloskopie im Alltag” titelte ein aktuelles Online-Seminar des Endoscopy Campus, welches u.a. in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA) und der Stiftung LebensBlicke stattfand. Die Expertinnen und Experten näherten sich dem Thema digitale Gesundheitskompetenz am Beispiel der Darmkrebsvorsorge und berichten von Praxisbeispielen. Chairmen waren Ulrike Beilenhoff, 1. Vorsitzende der DEGEA (Ulm) und Thomas Richter von der DEGEA (Leipzig). Als Referenten nahmen Professor Helmut Neumann vom GastroZentrum in Lippe sowie Elisabeth Mell von der Stiftung Lebensblicke teil. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Norgine Deutschland GmbH. Für Interessierte geht’s hier zum Video on demand.