Antibiotika und Darmkrebs – ein Zusammenhang?

Das Darm-Mikrobiom spielt bei der Entstehung von Darmkrebs eine zunehmend wichtige Rolle. Daher ist es wahrscheinlich, dass Antibiotika, die einen Einfluss auf das Mikrobiom haben, zu Veränderungen im Darm führen können. In einer gematchen Fall-Kontroll-Studie haben US-Wissenschaftler herausgefunden, dass Antibiotika das Darmkrebsrisiko erhöhen können. Dabei beobachteten sie vor allem einen Effekt auf das proximale Drittel des Dickdarms (Aszendenz, Transversum) durch Antibiotika mit anti-anaerobem Wirkmechanismus, im Gegensatz zum Enddarm (Rectum), wo das Risiko sogar reduziert war. Die Autoren folgern daraus auch, dass diese Daten beachtliche Heterogenität in der Wirkung der Antibiotika entlang des Dickdarms zeigen. Die Antibiotika-indizierte Dysbiose des Dickdarms bedarf sicherlich noch weiterer Untersuchungen (Zhang et al. GUT 2019;0:1-8)

Fortbildung für Fachangestellte (MFA) in der Hausarztpraxis

MFA-Modell-ProjektHausärzte spielen in der medizinischen Versorgung eine zentrale Rolle. Sie sind auch die entscheidenden Weichensteller in der Prävention. Es gehört zu ihrer Aufgabe, die Menschen auf die bestehenden Vorsorge- und Früherkennungsangebote der gesetzlichen Krankenkassen hinzuweisen. Auf Initiative der Stiftung LebensBlicke haben sich Experten aus den Fach- und Berufsverbänden der Allgemeinmediziner, des Praxispersonals und der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte an einen Tisch gesetzt, um über Maßnahmen zu diskutieren, wie die Hausärzte bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützt werden können. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Professor Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, bereits seine Unterstützung für das Projekt zugesagt. Weiterlesen

Darmkrebsvorsorge: Minister Spahn setzt auch aufs Digitale

Dr. Hansjörg MeyerSeit Juli 2019 ist endlich das lange geplante Einladungsverfahren zur Darmkrebsvorsorge für gesetzlich versicherte Männer ab 50 und gesetzlich versicherte Frauen ab 55 Jahren umgesetzt.  Die Versicherten werden jetzt von den Krankenkassen per Brief angeschrieben. Aber das reicht Bundesgesundheitsminister Spahn nicht, wie er auf einer Veranstaltung der Bundesregierung anlässlich des „Tag der offenen Tür“ zum Besten gab. Er setzt bei der Erinnerung an einen Vorsorgetermin zur Darmspiegelung auch auf digitale Medien. Er würde es begrüßen, wenn jeder auf seinem Smartphone seine Patientenakte hat, auf der sich ein Fenster öffnet und dann die Person an die Darmkrebsvorsorge erinnert. Minister Spahn sieht die digitalen Medien als wichtige Helfer und Unterstützer, die leichter und schneller informieren, aufklären und ermuntern können. Spahn, der ja auch Befürworter der Stiftung LebensBlicke ist, warb für die Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung: „Darmkrebs ist im positiven Sinne ein klassisches Bespiel dafür, dass Früherkennung einen Unterschied machen kann“. Der Aufforderungsbrief der Krankenkassen ist eine gute Sache, kann aber sinnvoll ergänzt und durch zeitgemäße Verwendung digitaler Medien erweitert werden. Quelle: Ärzte Zeitung online, 19.8.2019. Beitrag von: Dr. Hansjörg Meyer, Stiftung LebensBlicke.

Darmkrebsvorsorge ab 45 Jahren – kostengünstig?

Logo GastroenterologyDie amerikanische Krebsgesellschaft empfiehlt die Darmkrebsvorsorge für Personen mit normalem Risiko bereits mit 45 Jahren. Ähnlich hat sich auch die Stiftung LebensBlicke mehrfach geäußert. Diese Empfehlung  erfolgt vor dem Hintergrund, dass in den Vereinigten Staaten das Erkrankungsalter an Darmkrebs zunehmend jüngere Jahrgänge (45 bis 49) betrifft. Eine aktuelle Studie dazu zeigt, dass die Herabsetzung auf 45 Jahre wahrscheinlich sogar kosteneffektiv ist. Die Autoren formulieren aber auch, dass ein noch größerer Effekt erzielt werden könnte, wenn die Teilnahmeraten grundsätzlich  gesteigert und vor allem Personen mit Risiko gescreent werden würden (Ladabaum et al., Gastroenterology 2019;157:137-148).

Darmbakterien können Ausdauer steigern

Logo nature medicineIn Stuhlproben von Marathonläufern identifizierten jetzt amerikanische Wissenschaftler bestimmte Bakterien, die leistungssteigernd und auch ausdauerfördernd wirken. Im Vergleich zu nicht sportlichen Kontrollpersonen waren bei den Marathonläufern die Bakterien der Gattung Veillonella erhöht, deren Anzahl nach sportlicher Belastung sogar noch stieg. Die Bakterien bauen Milchsäure ab und setzen Propionsäure frei, wie Mausexperimente zeigten. Studie in „nature medicine“