Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!

Dear international users, LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!

Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke



Und immer wieder Aspirin …

Es ist schon lange bekannt, dass nichtsteroidale Antirheumatika mit einem geringeren Risiko für Darmkrebs assoziiert sind. Die Wirkung ist jedoch so gering, dass eine prophylaktische Einnahme nicht empfohlen wird. Es gibt bereits Beobachtungsdaten, dass möglicherweise das Überleben nach Darmkrebs mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) verbessert werden kann. Einiges spricht dafür, dass dies besonders bei Tumoren mit PI3K-Mutation zutrifft, die in etwas mehr als einem Drittel der Fälle mit Darmkrebs vorkommen. Die Phosphoinositid-3-Kinasen (PI3K) sind Enzyme, die in praktisch allen Zellen vorkommen und unter anderem über de PI3k/Akt-Signalweg eine wichtige Rolle in der Zellzyklusregulation spielen. Skandinavische Forscher habe in der ALASCCA-Studie den Einfluss von ASS auf das Überleben nach Darmkrebs an 626 Patienten mit lokalisiertem (nicht metastasiertem) Enddarm- oder Dickdarmkrebs und nachgewiesenen PI3K-Mutationen prospektiv untersucht. Sie erhielten doppelblind für drei Jahre 160 mg ASS oder Placebo. Dabei zeigte sich eine Reduktion der Rückfallraten von 14,1%-16,8% in der Placebo-Gruppe, auf 7,7% in der ASS-Gruppe. Die Wirkung war besonders ausgeprägt bei Vorhandensein sogenannter hot-spot Mutationen in den Exonen 9 oder 20. „Diese Studie zeigt eine neue und möglicherweise sehr effektive Möglichkeit auf, die Rückfallwahrscheinlichkeit deutlich zu senken“, kommentiert Professor Dr. Ch. Eisenbach vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke (Martling A et al., N Engl J Med 2025; 93(11): 1051-64).

Bewegung verbessert Chemotherapie-Erfolg bei Darmkrebs

Nach einer Dickdarmkrebs-Operation ist zur Prognoseverbesserung der Patienten in genau definierten Fällen eine sogenannte adjuvante (unterstützende) Chemotherapie notwendig. Auf dem diesjährigen amerikanischen Krebskongress ist eine Studie vorgestellt worden, die begleitend zur Chemotherapie eine sehr individuelles und gezieltes Bewegungsprogramm hinsichtlich der Effektivität auf die Prognoseverbesserung untersucht hat. Diese Studie ist zeitnah auch in dem renommierten medizinischen Journal New Journal of Medicine veröffentlicht worden. Ein intensives und individuelles Trainingsprogramm ist im Vergleich zur reinen Information mit Flyern signifikant effektiver. Nach drei Jahren haben 7% mehr Menschen überlebt. Die Ergebnisse dieser Studie sollten ein individualisiertes Trainingsprogramm begleitend zur adjuvanten Chemotherapie zum neuen Standard erheben (Structured Exercise after Adjuvant Chemotherapy for Colon Cancer; N Engl J Med 2025;393:13-25). Text: Prof. Dieter Schilling, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke.

WebSeminar am 23.10.2025: Tertiäre Prävention beim KRK

Die Stiftung LebensBlicke und die GARPS e.V. organisieren am Donnerstag, 23. Oktober 2025, von 16.30 bis 18 Uhr ein WebSeminar zum Thema „Tertiäre Prävention beim Kolorektalen Karzinom“. Die Veranstaltung richtet sich an Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen, Pflegepersonal, Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige, Medienvertreterinnen und -vertreter und alle Interessierten. Moderiert wird das Seminar von Prof. Dr. Ralf Jakobs, M.A. (Klinikum Ludwigshafen) und Prof. Dr. Tim Zimmermann, MHBA (Klinikum Worms). Die Begrüßung und thematische Einführung übernimmt Prof. Dr. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke. Im Rahmen des WebSeminars beleuchtet Dr. Anne-Karin Kahlert (Ludwigshafen) den Stellenwert der humangenetischen Diagnostik und die Konsequenzen, die sich aus den jeweiligen Ergebnissen ergeben. PD Dr. Axel Eickhoff (Hanau) geht der Frage nach, wann, wie oft und bei wem eine Endoskopie nach kolorektalem Karzinom sinnvoll ist. Prof. Dr. Ralf Hofheinz (Mannheim) erläutert, wer von einer adjuvanten Chemo- und Immuntherapie profitiert – und wer nicht. Abschließend spricht Dr. Stefanie Reichermeier (Amberg) über die Rolle von Ernährung, Bewegung und medikamentöser Prävention, insbesondere im Hinblick auf Vitamine, Spurenelemente sowie den Einsatz von ASS und Statinen. Agenda | Klicken Sie am 23.10.2025 hier, um am WebSeminar teilzunehmen!

Familiärer Darmkrebs: Ausstellung motiviert zur Vorsorge

Die Wanderausstellung „Familiärer Darmkrebs: Früh informiert – besser geschützt“ wurde am 08.10.2025 im Landtag Rheinland-Pfalz in Mainz eröffnet und thematisiert die oft unterschätzte familiäre Vorbelastung bei Darmkrebs. Rund 30% der jährlich 55.000 Neuerkrankungen in Deutschland sind erblich bedingt – ein Risiko, das vielen nicht bewusst ist. Die Ausstellung, initiiert von der Stiftung LebensBlicke und der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG), setzt auf Aufklärung und offenen Dialog innerhalb der Familie. Professor Dr. Jürgen F. Riemann, Vorstand der Stiftung LebensBlicke, betonte das große Präventionspotenzial durch frühzeitige Vorsorge und informierte Angehörige. Er verwies auf die Bedeutung eines gesunden Lebensstils zur Vorbeugung und kritisierte die mangelnde Nutzung bestehender Vorsorgeangebote. Die Ausstellung zeigt anhand lebensgroßer Figuren und QR-gestützter Interviews, wie wichtig familiäre Kommunikation ist. Persönliche Erfahrungsberichte von Betroffenen wie Dr. Scharein und Simone Widhalm unterstreichen die emotionale und medizinische Relevanz. Ministerpräsident Schweitzer als Schirmherr und Gesundheitsminister Hoch unterstützen das Projekt politisch. Die Ausstellung wird landesweit touren und kann von Institutionen ausgeliehen werden. Sie knüpft an die erfolgreiche Vorgängerkampagne „Vermeiden statt leiden“ an. Im Bild v.l.n.r.: Dunja Kleis/Barmer, Dr. Manfred Scharein, Gesundheitsminister Clemens Hoch, Prof. Dr. J. F. Riemann/Stiftung LebensBlicke, Prof. Dr. Ursula Rieke/LZG, Landtagspräsident Hendrik Hering, PD Dr. Karoline Horisberger/Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Markus Möhler/Universitätsmedizin Mainz. | Foto: © Peter Pulkowski | www.lzg-rlp.de | Pressemitteilung.

Darmkrebsvorsorge weiter auf dem Vormarsch!

Auch 2024 haben niedergelassene Endoskopiker wieder mehr Vorsorgekoloskopien durchgeführt. Das belegen Abrechnungszahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die Anzahl stieg um 26.277 (+4.3%) im Vergleich zu 2023. Gleichzeitig nahm auch die Anzahl der Indikationskoloskopien um 34.382 (+2.4%) Untersuchungen zu. Diese werden u.a. durchgeführt, um einen positiven Stuhltest oder unklare Bauchbeschwerden abzuklären. Die steigenden Zahlen belegen zugleich den Effekt des Einladungsverfahrens zur Darmkrebsvorsorge, das zum 1.7.2019 in Kraft trat. Seit dem 1.4.2025 können auch Frauen ab 50 Jahre sich einer Vorsorgekoloskopie unterziehen. Die aktuellen Abrechnungszahlen der KBV wurden auf Anfrage des bng erstellt. Text: Dr. Dietrich Hüppe, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke. Grafik: Rudolf Loibl (bng)