Mit dem Darmkrebs-Präventionspreis der Stiftung LebensBlicke ausgezeichnet wurde vor kurzem PD Dr. Veit Phillip, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II am Klinikum rechts der Isar, München. Sein Projekt: „Evaluierung eines Fragebogens zur Abschätzung der Indikation für eine Vorsorgekoloskopie bei asymptomatischen Patienten“. Nach Klärung juristischer Fragen und des Datenschutzes sind der Fragebogen und weitere Infos zum Thema in verständlicher Sprache auf einer eigenen Homepage unter www.check-den-darm.de zu finden. Ob die Durchführung einer Darmspiegelung angezeigt ist oder nicht, kann mit diesem kurzen Fragebogen schnell abgeschätzt werden. Der Darmkrebs-Präventionspreis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Darmkrebsvorsorge und -früherkennung vergeben. Grafik: Neotam/Pixabay
Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!
Dear international users,
LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!
Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke
Fortschritt beim Stuhltest – ein neuer Meilenstein
Die Stuhltestforschung meldet erfreuliche Fortschritte. Bisher stand zum Nachweis von okkultem Blut im Stuhl nur der FIT (Fäkaler Immunologischer Test) zur Verfügung. Darmtumore lassen sich damit halbwegs zuverlässig, präkanzeröse Läsionen nicht sehr gut detektieren. Mitarbeiter von der University of Indianapolis haben neue Daten und Ergebnisse zu einem weiterentwickelten Stuhltest vorgelegt, einem sog. multi-Target FIT (mtFIT) (N Engl J Med 2024; online 14. März). Das Besondere daran ist, dass der Test neben Hämoglobin auch eine Reihe sog. methylierter DNA-Marker anzeigt. In die Untersuchung wurden 20.000 Personen eingeschlossen, die sich einer Koloskopie zum Darmkrebs-Screening unterzogen. Die vor der Koloskopie abgegebenen Stuhlproben wurden sowohl mit mtFIT als auch mit dem bisherigen FIT untersucht. Bei der endoskopischen Untersuchung wurden bei 98 Personen Darmtumore (0,5%) entdeckt. Mit dem neuen mtFIT wurden 92 Darmkrebserkrankungen detektiert, was einer Sensitivität von 94% entspricht. Beim FIT erreichte die Sensitivität nur 67%. Fortgeschrittene präkanzeröse Läsionen wurden mit dem mtFIT zu 43% erkannt, mit dem FIT nur zu 23%. Bei den 20.000 untersuchten Personen wurden also beim FIT 26 Tumore und 431 Tumorvorstufen übersehen, im Vergleich zum mtFIT. Fazit: Ein großer Fortschritt zur sicheren Darmkrebsdiagnose in einem noch früheren Stadium. Dr. H. Meyer – Stiftung Lebensblicke (Quelle: ÄrzteZeitung online 30.4.2024)
Felix Burda Award für Prof. Brenner vom DKFZ in Heidelberg
Die Stiftung LebensBlicke gratuliert Prof. Dr. Hermann Brenner (Mitglied des Kuratoriums der Stiftung | im Bild 2.v.li.), Thomas Heisser und Prof. Dr. Michael Hoffmeister zur Auszeichnung ihrer Arbeit „Novel Strategies for Optimized Colorectal Cancer Screening in Germany “ in der Kategorie „Medizin und Wissenschaft“ bei der 19. Verleihung der Felix Burda Awards in Berlin. Die Epidemiologen vom Deutschen Krebsforschungszentrum hatten anhand eines validierten Simulationsmodells namens COSIMO Langzeiteffekte des aktuellen Screening-Programms mit möglichen Alternativen verglichen. Eine dritte Darmspiegelung für Männer ab 70 Jahren könne demnach die Sterblichkeit um 9 Prozent senken. Auch ein Stuhltest-Angebot in dieser Altersgruppe würde für vergleichbar positive Werte sorgen. Frauen würden von einem Angebot von drei Koloskopien ab 50 Jahren im Abstand von 10 Jahren deutlich profitieren. Foto: Sabine Brauer Photos
Datenschutz: ein wichtiges Thema für Vorsorge und Therapie
In der Gesundheitsversorgung im weitesten Sinne ist eine ernsthafte und konstruktive Auseinandersetzung mit dem Datenschutz aktueller und wichtiger denn je. Es geht um sehr sensible Daten auf der einen und um riesige Chancen im Kontext der Digitalisierung auf der anderen Seite. Deshalb kann man sich mit der Nominierung von Professorin Louisa Specht-Riemenschneider zur neuen Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit neue Impulse vor allem zum Thema Datennutzung erhoffen. Louisa Specht-Riemenschneider ist Professorin für Bürgerliches Recht sowie Datenrecht und war unter anderem ein halbes Jahr lang Vorsitzende des Digitalbeirates des Bundesdigitalministeriums. Im Prozess der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland wird die elektronische Patientenakte ein sehr wichtiger erster Schritt sein. Hier besteht noch deutlich Handlungsbedarf, was die Nutzerfreundlichkeit und die Kommunikation mit anderen Systemen betrifft. Foto: Volker Lannert/Universität Bonn | Beitrag: Prof. Dieter Schilling
Reduktion von Darmkrebs mit Antidiabetikum-Therapie?
Die Surmount-1-Studie hat gezeigt, dass eine Therapie mit dem Antidiabetikum Tirzepatid, einem GIP/GLP-1-Rezeptor-Agonisten, bei Menschen mit Übergewicht und Adipositas (noch) ohne Diabetes zu einer signifikanten Gewichtsreduktion führt. Rein rechnerisch konnte auch gezeigt werden, dass sich wahrscheinlich innerhalb von zehn Jahren auch das Diabetesrisiko um ca. 25% senken lässt und dass auch das kardiovaskuläre Risiko um einen ähnlichen Prozentsatz abnimmt. „Übergewicht und Adipositas sind auch mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen des Verdauungstraktes verbunden. Es wird interessant sein zu beobachten, ob unter einer Langzeit-Therapie auch eine Darmkrebs-Reduktion, der häufigsten Krebsmanifestation im GI-Trakt, zu beobachten ist“ , kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke. (Hankowsky ER, Wang H, Neff LM et al. | Tirzepatide reduces the predicted risk of atherosclerotic cardiovascular disease and improves cardiometabolic risk factors in adults with obesity or overweight: Surmount-1 post hoc analysis. Diabetes Obes Metab 2024 Jan; 26(1):319-328. doi: 10.1111/dom.15318. Epub 2023 Nov 6).