Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!

Dear international users, LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!

Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke



Nationales Präventionsinstitut – überraschende Skepsis

Die ÄrzteZeitung hat ihre Frage der Woche in der Ausgabe vom 19. Oktober 2023 dem von Gesundheitsminister Lauterbach geplanten neuen nationalen Präventionsinstitut gewidmet. Die Antworten sind überraschend ausgefallen. 38 % fanden, dass es „alter Wein in neuen Schläuchen“ sei, 34 % gaben an, dass es im Gesundheitswesen Wichtigeres zu tun gäbe, nur 23 % hielten das für ein wichtiges Thema und fanden gut, dass es kommt. 5 % hatten davon noch nichts gehört. „Aus der Sicht einer Stiftung, die sich seit vielen Jahren der Prävention, ganz besonders der Darmkrebsprävention widmet, ist diese Umfrage ernüchternd. Es ist zu begrüßen, dass es diese Institution geben wird, in das die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und auch Teile des Robert-Koch-Instituts (RKI) aufgehen sollen. Der Grundgedanke entspricht auch dem der Gründung des Nationalen Krebspräventionsinstituts am DKFZ in Heidelberg. Prävention ist einer der Schlüssel, um mit den gewaltigen Herausforderungen des Gesundheitswesens auch in Zukunft fertig zu werden“, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke.

Metaanalyse – Obst kann Darmkrebsrisiko verringern!

„An apple a day keeps the doctor away“. Dieser Spruch ist seit Langem im allgemeinen Sprachgebrauch. Was dran ist, wurde jetzt in einer Metaanalyse untersucht (National Library of Medicine). Dazu wurden 24 Beobachtungsstudien aus medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken ausgewertet. Die Analyse ergab, dass der Verzehr der untersuchten Obstsorten mit einem geringeren Darmkrebsrisiko assoziiert war. Der erhöhte Konsum von Wassermelonen, Äpfeln, Kiwis und Zitrusfrüchten im Vergleich zu geringeren Mengen ergab ein niedrigeres Risiko für die Entstehung von Darmkrebs. Risikoreduktion: Wassermelonen 26%, Äpfel 25%, Kiwi 13% und Zitrusfrüchten 9%. Die Autoren vermuten, dass der Effekt auf die potenziell chemoprotektive Wirkung verschiedener Pflanzeninhaltsstoffe wie z.B. Nobiletin oder Naringenin zurückgeht. Als Fazit schlussfolgern die Wissenschaftler, dass sich der erhöhte Konsum bestimmter Obstsorten positiv auf die Darmkrebsprävention auswirken könne. Der Spruch „An apple an day keeps the doctor away“ konnte also nach fast 160 Jahren wissenschaftlich belegt werden. Text: Dr. H. Meyer – Stiftung Lebensblicke | Quelle: Focus online 3.10.2023. | Foto: Freepik/jcomp

Online: HPV-Infoveranstaltung am 10. Oktober 2023

Das Gesundheitsnetzwerk Leben der Audi BKK, Kooperationspartner der Stiftung LebensBlicke, lädt gemeinsam mit der Bayerischen Krebsgesellschaft, dem Krebsverband Baden-Württemberg und weiteren Partnern zu einer kostenfreien Online-Veranstaltung über die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) und HPV-bedingte Krebserkrankungen ein. Die Präventionsveranstaltung „Schutz vor HPV-bedingten Krebs – eine Impfung macht’s möglich“ findet statt am Dienstag, 10. Oktober 2023 von 18-19.30 Uhr (Anmeldung) und richtet sich an Jugendliche, Eltern und alle Interessierten. Expertinnen und Experten informieren über die Risiken einer HPV-Infektion und die Bedeutung der HPV-Impfung zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und anderen HPV-bedingten Krebsarten. Eine Betroffene berichtet über ihre Erfahrungen mit Gebärmutterhalskrebs. Bei der anschließenden Diskussionsrunde können Teilnehmer ihre Fragen ans Rednerteam richten. Moderation: Prof. J. F. Riemann |> Programm.

Ernst von Leyden-Preis geht an Dr. Verena Wagner, Tübingen

Der Ernst von Leyden-Preis der Stiftung LebensBlicke geht dieses Jahr an Frau Dr. Verena Wagner vom Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin I, Gastroenterologie, Gastrointestinale Onkologie, Hepatologie, Infektiologie und Geriatrie. Die Preisträgerin wurde für ihre Arbeit „Das Spliceosom ist ein therapeutisches Target für Ras-induzierte Seneszenz und Tumoren mit Ras-Mutation“ ausgezeichnet. Eine Zusammenfassung der Arbeit von Frau Dr. Wagner finden Sie hier. Der mit 1.000 € dotierte Preis wird als DGVS-Abstractpreis – gestiftet von der Stiftung LebensBlicke – für das beste Abstract zum Thema „Primäre, sekundäre und tertiäre Darmkrebsprävention“ vergeben. Es sollen insbesondere junge Wissenschaftler am Beginn ihrer Forschungskarriere gefördert werden. Die Urkunde für die Auszeichnung übergab der stellv. Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke, Professor Dr. Matthias Ebert, im Rahmen der Sitzung „Onkologische Grundlagenforschung“ des Kongresses Viszeralmedizin 2023 in Hamburg. Foto: Stefan Zeitz

Krebsrisiko bei familiärer adenomatöser Polyposis (FAP)

Menschen mit dem genetischen Risiko einer familiären Polyposis coli (FAP) entwickeln fast zu 100 % bereits in frühen Jahren Darmkrebs. Daher ist bei Betroffenen in der Regel die prophylaktische Kolektomie angezeigt; sie hat das Risiko signifikant reduziert. Die Frage ist offen, inwieweit Menschen mit diesem genetischen Risiko weitere Karzinome entwickeln können. Dänische Autoren haben diese Frage anhand ihres nationalen Polypen Registers untersucht. Sie konnten in einer Kohorten-Studie 565 Patienten mit FAP identifizieren und sie mit ca. passenden (matched) 1900 Kontrollen vergleichen. Trotz eines allgemeinen Krebsrückgangs in der FAP-Gruppe war diese signifikant häufiger von anderen Krebserkrankungen im GI-Trakt und von Zweit-Karzinomen betroffen. Dazu zählten vor allem wieder kolorektale Karzinome, Pankreaskarzinome sowie Duodenal- respektive Dünndarmkarzinome. Die Autoren schlagen vor, diese Befunde in zukünftige Überwachungsprotokolle und in Behandlungsstrategien für diese Risiko-Patienten einzubeziehen (Karstensen JG, Bülow St, Hojen H et al. Cancer in Patients With Familial Adenomatous Polyposis. A Nationwide Danish Cohort Study With Matched Controls. Gastroenterology 2023; 165:573-681).