Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge

Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!

Dear international users, LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!

Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke



Darmkrebs & H. pylori – eine unheimliche Allianz

Die Nobelpreisträger Marshall und Warren haben den Zusammenhang zwischen Helicobacter-Pylori-Infektion und Magengeschwür wissenschaftlich belegt. Epidemiologische Daten lassen vermuten, dass der Keim auch ein zweifach höheres Risiko für die Entstehung von Darmkrebs hat. Ein direkter kausaler und funktionaler Zusammenhang konnte bislang jedoch noch nicht gezeigt werden. Eine Forschergruppe der Technischen Universität um Markus Gerhard hat nun den Zusammenhang untersucht (GUT 2023; 72: 1258). Sie fand an einem Mausmodell eine H. pylori-induzierte Veränderung der intestinalen Immunantwort. Gleichzeitig wurden das Tumorwachstum begünstigende pro-inflammatorische Änderungen beobachtet. Analoge Veränderungen zeigten sich auch in Darmbiopsien von H. pylori infizierten Patienten. Die Studie ist ein strenger wissenschaftlicher Indikator für den Zusammenhang zwischen einer H. pylori-Infektion und der Entstehung von Darmkrebs. Es liegt deshalb nahe, den H. pylori Status als Bestandteil der Darmkrebsvorsorge zu ermitteln. Korrespondenzadresse: Professor Markus Gerhard, Institut für medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Technische Universität München, München 80333. | Text: Dr. H. Meyer – Stiftung Lebensblicke

Neue Ausgabe des Magazins Gesundheitsnetzwerk Leben

Die Stiftung LebensBlicke freut sich, dass ihre Baumspende an die Stadt Ludwigshafen – ein hitzeresistenter Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) – in die aktuelle Ausgabe des Magazins „Gesundheitsnetzwerk Leben“ Eingang gefunden hat. Die Spende fand im Rahmen zahlreicher Aktionen anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Stiftung statt. Das Gesundheitsnetzwerk ist unter Federführung der Audi BKK entstanden und als großer Kooperationsverbund bundesweit vernetzt. Ziel ist, vorhandene Angebote und Ressourcen in der Gesundheitsversorgung leichter zugänglich zu machen. Auch die Stiftung LebensBlicke hat sich diesem Netzwerk angeschlossen. Hier geht’s zur digitalen aktuellen Ausgabe: Link

Studienartikel „KI bei Darmkrebsüberwachung“ausgezeichnet

Der Best Paper Award 2023 des Fachmagazins UEG-Journal geht an den Artikel „Echtzeiteinsatz künstlicher Intelligenz (CADEYE) bei der Darmkrebsüberwachung von Patienten mit Lynch-Syndrom-A“ von Professor Robert Hüneburg, Oberarzt der Medizinischen Klink I am Universitätsklinikum Bonn. Der Artikel, der auf dem Abstract fußt, welches die Stiftung LebensBlicke mit dem Ernst von Leyden-Preis 2022 ausgezeichnet hat, beschreibt die Anwendung von künstlicher Intelligenz bei der Überwachung von Patienten mit Lynch-Syndrom, einer genetischen Erkrankung, die das Risiko für Darmkrebs erhöht. „Auch wir gratulieren Professor Hüneburg zu dieser herausragenden Leistung. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie sind ein wichtiger Schritt in Richtung verbesserter Früherkennung von Darmkrebs und könnten dazu beitragen, Leben zu retten“, so Professor J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke.

Im Mausmodell: Curcumin lässt Tumorzellen absterben

Das im Gewürz Kurkuma enthaltene Curcumin hat  in verschiedenen Studien eine präventive und heilende Wirkung bei Darmkrebs gezeigt. Ein Wissenschaftler-Team (Leitung Prof. Heiko Hermeking, Experimentelle und Molekulare Pathologie, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), konnte im Mausmodell nachweisen, dass Curcumin zu Alterung und Absterben von Tumorzellen führt und die Zellmigration in andere Gewebe verhindert. Darüber hinaus unterdrückt es die Bildung von Metastasen in der Lunge der Mäuse. Diese bahnbrechende Entdeckung könnte die Entwicklung neuer Therapien gegen Krebs vorantreiben. Die Studienergebnisse sind im Fachmagazin Cell Death & Differentiation 2023 [Impact Faktor 12.78] veröffentlicht (Link).

Darmkrebs unter 50 Jahren – liegt es am Schimmelpilz?

Die schlechte Nachricht: Der Darmkrebs bei jungen Menschen besonders im Alter von 20 bis 29 Jahren nimmt zu. Ungesunde Ernährung, Übergewicht und/oder Bewegungsmangel sind mögliche Ursachen. Ein „darmschädlicher Lebensstil“ erklärt aber nicht allein, warum jüngere Patienten oft aggressivere Tumore entwickeln. Ein US-Forscherteam (Weinberg et al. ASCO 2023 [Amerikanische Gesellschaft für Klinische Onkologie]) hat in einer Studie an mikrobiellen DNA-Tumorproben aus verschiedenen Altersgruppen untersucht, ob eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen ein Auslöser für die Erkrankung sein könnte. Sie fanden, dass der Schimmelpilz Cladosporium sphaerospermum dreimal häufiger bei jüngeren Darmkrebspatienten (30,6%) nachgewiesen wurde als bei älteren (11%). Dieser Schimmelpilz steht auch im Verdacht, für andere Erkrankungen wie z.B. Gewebeschädigungen, Hautinfektionen oder Knötchen unter der Haut verantwortlich zu sein. Die Autoren resümieren, dass es signifikante Unterschiede im intratumoralen Mikrobiom zwischen jüngeren und älteren Darmkrebspatienten gibt. Nach spezifischen Therapiemöglichkeiten wird gesucht. Text: Dr. H. Meyer (Stiftung LebensBlicke). Quelle: Focus online 2.6.2023