Darmkrebsvorsorge: Neue Podcast-Reihe geht an den Start!

In einer brandneuen Podcast-Reihe der Stiftung LebensBlicke, Früherkennung Darmkrebs, diskutieren prominente Persönlichkeiten die wichtigsten Fragen rund um die bedeutsame, weil meist lebensrettende Darmkrebsprävention und Darmkrebsfrüherkennung. Unter dem Hashtag #Alarm im Darm werden auch persönliche Erfahrungen und Ängste von Betroffenen thematisiert. Beleuchtet werden Ursachen von Darmkrebs, Risikofaktoren, Diagnostikmethoden und die Bedeutung von künstlicher Intelligenz. Die ersten drei Gesprächspartner der Podcast-Reihe sind der Nachrichtensatiriker Oliver Welke (“heute-show”), die Sportjournalistin Kristin Otto (Deutsche Schwimm-Olympiasiegerin) und die Bloggerin Susanna Zsoter (“Krebskriegerin”). Der informative und ermutigende neue Podcast soll das Bewusstsein für die Darmkrebsvorsorge schärfen. Der erste Podcast mit Oliver Welke ist hier auf Spotify zu finden. #DarmkrebsVorsorge #Lebensblicke #Alarm im Darm

MCED – ein vielversprechender früher Krebstest?

Die Suche nach Früherkennungsmethoden für Karzinome läuft wissenschaftlich auf Hochtouren. Aufhorchen lässt die Mitteilung über blutbasierte MECD (Multi cancer early Detection) Tests, die viele Krebse im frühen Stadium entdecken können. Grundlage ist der Nachweis von Krebssignalen aus zirkulierender zellfreier DNA (cfDNA) im Blut. Die PATHFINDER-Studie, eine prospektive Kohorten-Studie hat dieses MCED-Testing bei 6.662 Teilnehmern über 50 Jahre ohne Anzeichen für Krebssymptome untersucht. Bei positiver cfDNA wurde weiter abgeklärt, ob es sich um normale Körperzell-DNA oder um zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) handelt. Ein Krebssignal wurde bei insgesamt 1,4 % der Teilnehmer festgestellt, das bei 38 % einen Krebs (richtig positiv) und bei 62 % keinen Tumor (falsch positive Diagnose) aufwies. Bei Teilnehmern mit richtig positivem Signal war die Übereinstimmung mit dem Ausgangsgewebe hoch. Weiterlesen

Professor Rebscher verstorben – Treuer Unterstützer der SLB

Die Stiftung LebensBlicke (SLB) trauert um Professor Dr. h. c. Herbert Rebscher, der nach kurzer schwerer Erkrankung am 23. März im Alter von 69 Jahren verstorben ist. Herbert Rebscher war ab 2020 Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Krebsstiftung und zuvor langjähriger Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Während seiner Amtszeit bei der DAK von 2005 bis 2016 war er intensiv mit der Stiftung LebensBlicke verbunden. Mit seinem Tod verliert die Stiftung LebensBlicke einen klugen Ratgeber, der sich mit großem Engagement für die Belange der Stiftung eingesetzt hat. Die Stiftung wird Herbert Rebscher ein ehrendes Andenken bewahren (Nachrufe). Foto: DAK-Gesundheit

Kommentare zu aktuellen Stuhltest-Publikationen

Der niederschwellige Zugang zur Darmkrebsprävention ist ein extrem wichtiges Standbein in der Früherkennung. Es war zu erwarten, dass es nach Übergang vom langjährig gültigen Guajac-basierten Stuhltest 2017 auf den FIT weitere Entwicklungen geben würde. Professor Dr. Michael Jung, ausgewiesener gastroenterologischer Experte und Stiftungsrat der Stiftung LebensBlicke, hat sich die Mühe gemacht, einige hochinteressante aktuelle Arbeiten nicht nur zu sichten, sondern auch für die Stiftung zu kommentieren. Wer sich informieren möchte, findet hier seine wichtigen und kritischen Kommentare.

Darmkrebsvorsorge: ‘Stuhlgang’ künstlerisch interpretiert

Die hier im Bild zu sehende Skulptur ‘Stuhlgang’ wurde von dem freien Künstler Sven Bleckmann aus Heidelberg entworfen und umgesetzt. Er erzählt: „Durch einen meiner besten Schulfreunde, Dr. Helge Hill, Gastroenterologe aus Hameln, ist das Thema Darmkrebsvorsorge bzw. Darmspiegelung für mich (ü50) etwas völlig Normales innerhalb meiner Gesundheitsvorsorge geworden. Meine erste Darmspiegelung nannte er augenzwinkernd eine ‘kleine Hafenrundfahrt’. Für mich war diese humoristische Ausdrucksweise der Auslöser, befreit über dieses Thema – auch im Freundeskreis – aufmerksam zu machen. Als Karikaturist und Bildhauer entstand aus den diesen Gesprächen die Idee, einen ‘Stuhlgang’ künstlerisch zu interpretieren. So entstand die gezeigte Skulptur. Sie bietet eine wunderbare Möglichkeit, das Thema Darmkrebsvorsorge kurz mit einem Schmunzeln zu begegnen, die bisherige Zurückhaltung darüber zu überdenken – und sich im besten Fall einen Arzttermin dafür geben zu lassen.“ Die Stiftung LebensBlicke freut sich sehr über die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Künstler Sven Bleckmann aus Heidelberg. Der Erlös aus seinen Fotografien gehen an die Stiftung LebensBlicke. Weitere Bilder: Weiterlesen

Gesundheitsdatennutzungsgesetz – was bringt es?

Die Stiftung LebensBlicke und der Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) haben im Rahmen eines Online-Seminars mit einer Expertengruppe zum Thema “Aktuelles zur Darmkrebsprävention” diskutiert. Interessant war die Mitteilung von Dietrich Hüppe (Vorstandsmitglied der Stiftung und Co-Sprecher Fachgruppe Kolorektales Karzinom im bng), dass weiterhin ein deutlicher Rückgang der Inzidenz und der Sterblichkeit von Darmkrebs sichtbar wird, dem gegenüber aber die Zahlen der Vorsorgekoloskopie ansteigend sind. Christian Graf von der Barmer Krankenkasse (i.Bi.re.u.) ging auf die digitale Darmkrebsfrüherkennung ein, welche die Krankenkasse ihren Versicherten anbietet. Hier zeigt sich, dass neue Wege die Teilnahmefrequenz erhöhen können. Auch im Zentrum stand das neue Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG), dessen Bedeutung vor dem Hintergrund vieler Klagen über einen zu einengenden Datenschutz diskutiert wurde. Die Referenten (Leopold Ludwig, J. F. Riemann) stellten fest, dass das GDNG, eingebettet in ein lernendes Gesundheitssystem, eine richtige Weichenstellung ist, aber noch viele Fragen offen lässt. Im Zentrum stehe die Bündelung der Daten in einer zentralen Erfassungsstelle, die vor allem Versorgungs- und wissenschaftliche Forschung wesentlich erleichtern wird. Der Datenschutz solle länderübergreifend vereinfacht werden. Die Stiftung LebensBlicke werde ein waches Auge darauf haben, ob die angedachten Verbesserungen nicht nur zeitnah, sondern auch transparent umgesetzt werden. Moderiert wurde die Veranstaltung von J. F. Riemann (SLB – i.Bi.li.) und Ulrich Tappe (bng – i.B.re.ob.).

Verbesserter Stuhltest erhöht Darmkrebs-Screening-Erfolg

Der immunologische Stuhltest (FIT) als niederschwelliger Zugang zum Darmkrebs-Screening weist eine beachtliche Verbesserung gegenüber dem Guajac-basierten früheren Stuhltest auf. Ein weiter entwickelter Test, der zusätzlich zum Hämoglobin auch Calprotectin und Serpin F2 (mtFIT) enthält, wurde in einer Untersuchung an 36.000 Probanden in den Niederlanden getestet. Serpine spielen eine Rolle unter anderem bei der Tumorgenese. Bei allen Probanden wurde je eine Stuhlprobe mit dem neuen Multitarget-Stuhltest als auch eine Probe mit dem FIT getestet. Der mtFIT war bei 2,3%, der FIT bei 1,2% mit einer fortgeschrittenen Neoplasie verbunden. Die Autoren folgern daraus, dass mit dem mtFIT eine weitere Senkung der Darmkrebsinzidenz und der Darmkrebsmortalität zu erreichen sei. “Der niedrigschwellige Zugang zum Darmkrebs-Screening ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme. Von daher könnte die Verbesserung des Stuhltests ein weiterer Fortschritt sein”, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Wisse PHA, de Klaver W, , van Witteren F et al.; Lancet Oncology 2024; 3:326 – 337).

Darmkrebs wird bei jüngeren Menschen häufiger!

In den westlichen Industrienationen sind in den letzten zwei Jahrzehnten Häufigkeit und Sterblichkeit von Dickdarm- und Enddarmkarzinomen aufgrund gezielter Vorsorgeprogramme erfreulicherweise rückläufig. In der Altersgruppe zwischen 20 und 48 Jahren ist jedoch ein gegenläufiger Trend zu verzeichnen, der auch auf Tumore der Speiseröhre, des Magens, der Leber und der Bauchspeicheldrüse zutrifft. Das verdeutlichen aktuelle Daten aus den USA, wie Prof. Dr. Dieter Schilling, Ärztlicher Direktor des Diakonissen- und Theresien Krankenhauses Mannheim und Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke, bei der Auftaktpressekonferenz der Stiftung zum Darmkrebsmonat März berichtete. Leider erfolge die Diagnose oft verzögert, was zu prognostisch ungünstigen Verläufen führe. Die steigende Zahl von Darmkrebsfällen bei jungen Menschen erfordere eine gemeinsame Anstrengung von medizinischen Fachleuten, Wissenschaftlern und der Gesellschaft, um wirksame Präventions- und Behandlungs-strategien zu entwickeln und umsetzen zu können. Im Bild: Prof. Schilling (re.) und Priv. Doz. Dr. Eickhoff von der Gastro-Liga. Gastro-Liga und Stiftung LebensBlicke haben beide das Ziel, die Öffentlichkeit über Prävention, Erkennung und Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber, Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung aufzuklären und umfassend zu informieren. Foto: Sabine Kast