Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge

Liebe Leserinnen und Leser, Freunde und Mitstreiterinnen,
die Stiftung LebensBlicke blickt mit Befriedigung auf 25 Jahre Aufklärung und Motivation für die Darmkrebsvorsorge zurück. Es ist viel erreicht worden. Aus einem opportunistischen Vorsorgeangebot 2002 ist ein bundesweit organisiertes Einladungsverfahren zum Darmkrebs-Screening geworden. Der immunologische Stuhltest hat sich als niedrigschwelliges Angebot auch bei uns durchgesetzt. Die Freude darüber darf aber nicht den Blick dafür verstellen, dass nach wie vor rund 54.000 Darmkrebs-Neuerkrankungen und 24.000 Todesfälle pro Jahr immer noch viel zu hoch sind. Für die Stiftung LebensBlicke heißt das, ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortzusetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!

Dear international users, the LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. An opportunistic screening offer in 2002 has become a nationwide organized invitation process for colon cancer screening. The immunological stool test has also established itself here as a low-threshold option. However, the joy about this should not obscure the fact that around 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year are still far too high. For the LebensBlicke Foundation, this means undeterred in continuing its commitment to colon cancer prevention! Please continue to support us!

Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke



Skalierbares Trainingsprogramm und Koloskopie-Ergebnis

Eine Koloskopie hängt ganz entscheidend auch von der Qualität des Untersuchers ab, so auch die Frequenz der Post-Koloskopie Karzinome (PCCRC). Amerikanische Kliniker haben in einer mehrjährigen Interventionsstudie Faktoren untersucht, die einen Einfluss haben könnten. Sie fanden 7 wesentliche Treiber, 4 davon in Bezug zu persönlichen Fähigkeiten, 2 zu Umständen während der Untersuchung und 1, die Motivation des Untersuchers betreffend. Ein 30-minütiges interaktives Onlinetraining adressierte diese Faktoren und führte dazu, verglichen in einer Vor- und Nach- Trainingsperiode, dass die individuelle Adenom-Detektionsrate signifikant und anhaltend verbessert werden konnte. Das Trainingsprogramm ist frei erhältlich, Link dazu in der Publikation (Corley DA, Jensen Ch D, Lee JK et al. Impact of a scalable training program on the quality of colonoscopy performance and risk of post colonoscopy colorectal cancer. Gastrointest Endosc 2023; 98: 609-17).

Nationales Präventionsinstitut – überraschende Skepsis

Die ÄrzteZeitung hat ihre Frage der Woche in der Ausgabe vom 19. Oktober 2023 dem von Gesundheitsminister Lauterbach geplanten neuen nationalen Präventionsinstitut gewidmet. Die Antworten sind überraschend ausgefallen. 38 % fanden, dass es “alter Wein in neuen Schläuchen” sei, 34 % gaben an, dass es im Gesundheitswesen Wichtigeres zu tun gäbe, nur 23 % hielten das für ein wichtiges Thema und fanden gut, dass es kommt. 5 % hatten davon noch nichts gehört. „Aus der Sicht einer Stiftung, die sich seit vielen Jahren der Prävention, ganz besonders der Darmkrebsprävention widmet, ist diese Umfrage ernüchternd. Es ist zu begrüßen, dass es diese Institution geben wird, in das die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und auch Teile des Robert-Koch-Instituts (RKI) aufgehen sollen. Der Grundgedanke entspricht auch dem der Gründung des Nationalen Krebspräventionsinstituts am DKFZ in Heidelberg. Prävention ist einer der Schlüssel, um mit den gewaltigen Herausforderungen des Gesundheitswesens auch in Zukunft fertig zu werden“, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke.

Metaanalyse – Obst kann Darmkrebsrisiko verringern!

“An apple a day keeps the doctor away”. Dieser Spruch ist seit Langem im allgemeinen Sprachgebrauch. Was dran ist, wurde jetzt in einer Metaanalyse untersucht (National Library of Medicine). Dazu wurden 24 Beobachtungsstudien aus medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken ausgewertet. Die Analyse ergab, dass der Verzehr der untersuchten Obstsorten mit einem geringeren Darmkrebsrisiko assoziiert war. Der erhöhte Konsum von Wassermelonen, Äpfeln, Kiwis und Zitrusfrüchten im Vergleich zu geringeren Mengen ergab ein niedrigeres Risiko für die Entstehung von Darmkrebs. Risikoreduktion: Wassermelonen 26%, Äpfel 25%, Kiwi 13% und Zitrusfrüchten 9%. Die Autoren vermuten, dass der Effekt auf die potenziell chemoprotektive Wirkung verschiedener Pflanzeninhaltsstoffe wie z.B. Nobiletin oder Naringenin zurückgeht. Als Fazit schlussfolgern die Wissenschaftler, dass sich der erhöhte Konsum bestimmter Obstsorten positiv auf die Darmkrebsprävention auswirken könne. Der Spruch “An apple an day keeps the doctor away” konnte also nach fast 160 Jahren wissenschaftlich belegt werden. Text: Dr. H. Meyer – Stiftung Lebensblicke | Quelle: Focus online 3.10.2023. | Foto: Freepik/jcomp

Online: HPV-Infoveranstaltung am 10. Oktober 2023

Das Gesundheitsnetzwerk Leben der Audi BKK, Kooperationspartner der Stiftung LebensBlicke, lädt gemeinsam mit der Bayerischen Krebsgesellschaft, dem Krebsverband Baden-Württemberg und weiteren Partnern zu einer kostenfreien Online-Veranstaltung über die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) und HPV-bedingte Krebserkrankungen ein. Die Präventionsveranstaltung “Schutz vor HPV-bedingten Krebs – eine Impfung macht’s möglich” findet statt am Dienstag, 10. Oktober 2023 von 18-19.30 Uhr (Anmeldung) und richtet sich an Jugendliche, Eltern und alle Interessierten. Expertinnen und Experten informieren über die Risiken einer HPV-Infektion und die Bedeutung der HPV-Impfung zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und anderen HPV-bedingten Krebsarten. Eine Betroffene berichtet über ihre Erfahrungen mit Gebärmutterhalskrebs. Bei der anschließenden Diskussionsrunde können Teilnehmer ihre Fragen ans Rednerteam richten. Moderation: Prof. J. F. Riemann |> Programm.

Ernst von Leyden-Preis geht an Dr. Verena Wagner, Tübingen

Der Ernst von Leyden-Preis der Stiftung LebensBlicke geht dieses Jahr an Frau Dr. Verena Wagner vom Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin I, Gastroenterologie, Gastrointestinale Onkologie, Hepatologie, Infektiologie und Geriatrie. Die Preisträgerin wurde für ihre Arbeit “Das Spliceosom ist ein therapeutisches Target für Ras-induzierte Seneszenz und Tumoren mit Ras-Mutation” ausgezeichnet. Eine Zusammenfassung der Arbeit von Frau Dr. Wagner finden Sie hier. Der mit 1.000 € dotierte Preis wird als DGVS-Abstractpreis – gestiftet von der Stiftung LebensBlicke – für das beste Abstract zum Thema “Primäre, sekundäre und tertiäre Darmkrebsprävention” vergeben. Es sollen insbesondere junge Wissenschaftler am Beginn ihrer Forschungskarriere gefördert werden. Die Urkunde für die Auszeichnung übergab der stellv. Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke, Professor Dr. Matthias Ebert, im Rahmen der Sitzung “Onkologische Grundlagenforschung” des Kongresses Viszeralmedizin 2023 in Hamburg. Foto: Stefan Zeitz

Krebsrisiko bei familiärer adenomatöser Polyposis (FAP)

Menschen mit dem genetischen Risiko einer familiären Polyposis coli (FAP) entwickeln fast zu 100 % bereits in frühen Jahren Darmkrebs. Daher ist bei Betroffenen in der Regel die prophylaktische Kolektomie angezeigt; sie hat das Risiko signifikant reduziert. Die Frage ist offen, inwieweit Menschen mit diesem genetischen Risiko weitere Karzinome entwickeln können. Dänische Autoren haben diese Frage anhand ihres nationalen Polypen Registers untersucht. Sie konnten in einer Kohorten-Studie 565 Patienten mit FAP identifizieren und sie mit ca. passenden (matched) 1900 Kontrollen vergleichen. Trotz eines allgemeinen Krebsrückgangs in der FAP-Gruppe war diese signifikant häufiger von anderen Krebserkrankungen im GI-Trakt und von Zweit-Karzinomen betroffen. Dazu zählten vor allem wieder kolorektale Karzinome, Pankreaskarzinome sowie Duodenal- respektive Dünndarmkarzinome. Die Autoren schlagen vor, diese Befunde in zukünftige Überwachungsprotokolle und in Behandlungsstrategien für diese Risiko-Patienten einzubeziehen (Karstensen JG, Bülow St, Hojen H et al. Cancer in Patients With Familial Adenomatous Polyposis. A Nationwide Danish Cohort Study With Matched Controls. Gastroenterology 2023; 165:573-681).

Verkaufserlös der DGVS-Tassen geht an LebensBlicke

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) spendet den Verkaufserlös von € 500,- der Tassen-Aktion, die beim diesjährigen Kongress für Viszeralmedizin in Hamburg wie im Vorjahr erneut initiiert und durchgeführt wurde, wieder an die Stiftung LebensBlicke – Früherkennung Darmkrebs. Professor J.F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Wir sind dankbar für jede Unterstützung, insbesondere auch in finanzieller Form, um die Bevölkerung durch gezielte und seriöse Informationen für die Darmkrebsvorsorge zu motivieren. Vielleicht ergeben sich weitere Aktionen dieser Art? Wir würden uns freuen!”

Stiftung LebensBlicke zu Gast bei Moschee-Eröffnung

Am 9.9.2023 fand die feierliche Eröffnung der Noor Moschee in Frankenthal mit über 500 Personen und vielen Ehrengästen statt. Für die Stiftung LebensBlicke nahm Dr. Yasar Bilgin, Vorsitzender der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung e.V. und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung LebensBlicke an der Veranstaltung teil. Die Stiftung bemüht sich schon seit vielen Jahren, Mitbürgern muslimischen Glaubens die Darmkrebsprävention näherzubringen, zuletzt im Rahmen einer großen Darmkrebspräventionskampagne, bei der auch türkischstämmige Ärzte Aufklärung vor Ort an geboten haben. Die Noor Moschee ist eine Ahmadiyya Moschee, die in Frankenthal als erste auch eine Kuppel und ein Minarett aufweist. Für die Gläubigen waren Anwesenheit und Ansprache des Oberhauptes S.H. Mirza Masroor Ahmad ganz besonders wichtig. Dr. Bilgin brachte für die Stiftung LebensBlicke die besten Wünsche zu Ausdruck und nutzte die Gelegenheit, zur Information Broschüren und Flyer der Stiftung LebensBlicke zu überreichen.